Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 83

1918 - Breslau : Hirt
Konrad Ii. und Heinrich Iii. 83 In der sozialen Entwicklung des deutschen Volkes darf man von einer Hebung der unteren Stände reden. Den kleinen Vasallen wird Erblichkeit der Lehen gewährt; die Ministerialen erlangen wichtige Stellungen am königlichen und den fürstlichen Höfen; es sind Städte entstanden, deren Bürger in den öffentlichen Kampf eingreifen. Im Interesse der unteren Schichten der Bevölkerung versuchen die fränkischen Könige das Fehdeuuwesen durch Landfriedensgesetze einzuschränken. § 45. Konrad Ii. und Heinrich Iii. Konrad Ii. (1024—1039). Nach dem Aussterben des Sächsischen Hauses wurde 1024 in der Rheinebene bei Oppenheim von den Großen aus allen deutschen Stämmen Konrad von Franken — in engerer Wahl mit seinem Vetter Konrad von Kärnten — zum Könige gewählt. Konrad Ii. ist einer der bedeutendsten Könige des Mittelalters, auf Mehrung der Königsmacht bedacht, kräftig eingreifend, gewandt und ausdauernd im Unterhandeln, berühmt als glücklicher Krieger. Er verfügte wie die Ottonen über Bistümer und Reichsabteien, erhob auch von dem neu ernannten Bischof eine Abgabe (Simonie). Den Besitz der Kirche vermehrte er dagegen nicht, suchte sogar davon, wenn möglich, zurückzugewinnen; das Reichsgut nahm er in eigene Verwaltung, die er seinen Ministerialen, abhängigen, zum Teil unfreien Leuten, die zu Hos- und Kriegsdienst verpflichtet waren, anvertraute. Die' Herzogswürde in Schwaben und Bayern übertrug er seinem Sohne Heinrich. Unter ihm und feinem Nachfolger erscheint die Reichseinheit mehr denn je verwirklicht. Er schützte die unteren Stände, indem er für die Erblichkeit auch der kleineren Lehen eintrat (in Italien hat er sie sogar durch Gesetz ein- geführt), und begünstigte die aufblühenden Städte. Beide vergalten feine Fürsorge durch ihre Anhänglichkeit; eine große Fürstenverfchtuörung gegen ihn scheiterte, da die Aftervafallen zum Könige hielten. Konrad hat zwei Züge nach Italien unternommen. Auf dem ersten gelang es ihm erst nach harten Kämpfen, das deutsche Ansehen wiederherzustellen. Auf dem zweiten belehnte er einen Führer normannischer Ritter (Rainulf) mit der Grafschaft Averfa (bei Neapel). Dagegen löste sich Boleslav Chrobry, der sich selbst zum Könige der Polen krönte, tatsächlich vom Reiche los. Erst seinen Sohn und Nachfolger unterwarf Konrad und nahm ihm auch die Lausitzen wieder ab. Dafür gab er die Mark Schleswig an Knut den Großen von Dänemark und England, um feine Verbindung mit Polen zu hintertreiben. Nach dem Tode des letzten Königs von Burgund fiel dieses an das Reich; dem widersetzte sich aber fein Stiefsohn Ernst von Schwaben, der nähere Ansprüche zu haben glaubte. Er empörte sich wiederholt, fiel aber endlich im Schwarzwalde. Konrad starb 1039 und liegt im Dome zu Speyer, inmitten der Güter feines Hanfes, begraben. 6*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer