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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 87

1918 - Breslau : Hirt
Der Streit mit Gregor Vii. 87 eingriffen, und kein Zufall ist es, daß diese städtische Macht zuerst am Rheine und auf dem Boden der alten Römerstädte emporgeblüht war. Inzwischen rückte, während sich die Harzburg noch hielt, mitten im Winter ein sächsisches Heer bis nach Gerstungen vor; Heinrich umging es mit einer kleinen Schar von Gepanzerten und schloß mit den Sachsen einen Vergleich; er gab ihnen die Burgen preis, und sie erkannten ihn wieder als König an. So hatte er eine große Gefahr siegreich bestanden; aber die Verbindung der Bischöfe mit den Fürsten gegen ihn hatte gezeigt, wie unsicher schon die Grundlagen geworden waren, auf denen die ottonische Verfassung beruhte. Im Jahre 1075 errang der König, der zwei Jahre vorher fast von allen verlassen war, einen großen Erfolg. Die Fürsten änderten ihre Stimmung gegen die Sachsen, da diese bei der Zerstörung der Harzburg auch die heiligen Stätten nicht verschont hatten, und sie stellten dem Könige ein Heer gegen sie ins Feld. Mit diesem erfocht er bei Hohenburg an der Unstrut den Sieg, verwüstete darauf Sachsen und nötigte die Großen zur Unterwerfung. Doch nun geriet er in einen viel schwierigeren Kampf, in den Jnvestitnrstreit. § 49. Der Streit mit Gregor Vii. Im Jahre 1073 hatte der Archidiakon Hildebrand, einer der eifrigsten Vertreter der klnniazensischen Richtung, der schon länger als fünfzehn Jahre der Hauptberater der Päpste gewesen war, als Gregor Vii. den Päpstlichen Stuhl bestiegen. Auf einer Synode des folgenden Jahres erneuerte er das Verbot der Simonie und Priesterehe, auf einer weiteren untersagte er die Einsetzung der Bischöfe und Äbte durch die weltlichen Fürsten und die Laieninvestitur, d. H. die Belehnung der Geistlichen mit den weltlichen Gütern und Gerechtsamen durch einen Laien unter Überreichung der geistlichen Zeichen, eines Ringes und Stabes. Gregor hatte Heinrich seine Wahl angezeigt, Heinrich ihn anerkannt und verlangt, der Papst solle ihn zum Kaiser krönen. Der Papst forderte aber, der Kaiser solle zuvor die unter seinen Ratgebern, die der Simonie schuldig waren, entlassen. Da der König sich daran nicht kehrte, wurde er selbst mit dem Banne bedroht. Er berief nun eine Synode deutscher Bischöfe nach Worms; hier wurde Gregor für abgesetzt erklärt; Gregor antwortete darauf mit dem Banne des Königs (1076), womit nach der Auffassung der Zeit Regierungsunfähigkeit ausgesprochen war. Sogleich trat Heinrichs ungünstige Lage hervor. Die Bischöfe hielten nicht bei ihm ans, sondern unterwarfen sich Rom; die Fürsten entließen die sächsischen Großen aus der Haft und verlangten aus dem Tage zu Tribur, der König solle sich binnen Jahr und Tag vom Banne lösen lassen, sonst würden sie einen anderen wählen; zugleich luden sie Gregor für nächsten Februar nach Augsburg ein, wo er als Schiedsrichter zwischen ihnen und dem Könige entscheiden sollte. — Heinrich ging aber im Winter mit seiner Gemahlin Berta über die Westalpen, begab sich nach.canossa, der Burg der „großen" Gräfin Mathilde, wo sich
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