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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 180

1918 - Breslau : Hirt
180 Das Zeitalter der Reformation. § 97. Der Reichstag zu Worms. 1. Die Wahl Karls V. zum Kaiser. Nach dem Tode Maximilians I. 1519 traten Karl I.*) von Spanien, Maximilians Enkel, und Franz I. von Frankreich als Bewerber um die Krone auf. Die Wahl fiel den Kurfürsten schwer. Der Gedanke, keinen von beiden zu wählen, sondern die Krone einem deutschen Fürsten, der nicht zugleich auch ausländische Gebiete beherrsche, zuzuwenden, konnte nicht ausgeführt werden, nachdem Friedrich der Weise die Wahl mit Rücksicht auf die Armut seines Landes abgelehnt hatte; daher einigte inan sich auf Karl, den Sproß eines deutschen Geschlechts, der als Erbe seines Großvaters auch zum Kreise der deutschen Fürsten gehörte. Das Haus Fugger in Augsburg, das reichste Bankhaus in Europa, schoß diesem die Mittel vor, um die Kurfürsten zu bezahlen. Übrigens hatten diese sich durch einen Vertrag, den sie Karl vor der Wahl vorlegten, und der ihn zur Anerkennung gewisser Rechte der Fürsten verpflichtete, gegen seine Übermacht gesichert. Dies blieb seitdem bei allen Wahlen Brauch. Karl war ein gläubiger Sohn seiner Kirche und ist trotz politischer Streitigkeiten mit dem Papste an ihr niemals irre geworden; die deutsche Reformation hatte an ihm ihren stärksten und entschiedensten Gegner. 2. Der Reichstag. Auf dem Reichstage zu Worms (1521) forderte der päpstliche Legat Aleauder Luthers Verurteilung ohne Verhör. Karl, der die Unterstützung der Stände in dem drohenden Kriege mit Frankreich brauchte, gab ihrem Wunsche nach einem Verhör Luthers nach und beschied ihn in ehrenvollster Form vor den Reichstag. Hier bekannte sich Luther in längerer Rede zu dem Inhalt seiner Schriften und erklärte, daß er sich weder der Autorität des Papstes, noch der eines Konzils unterwerfen könne, sondern Widerlegung aus der Heiligen Schrift oder durch klare Gründe der Vernunft fordere. Verhandlungen, die noch acht Tage lang mit ihm geführt wurden, hatten kein anderes Ergebnis. Nach seiner Abreise erließ der Kaiser das Wormser Edikt, das in schroffster Form Luther selbst ächtete und die Unterdrückung seiner Lehre forderte. Da der Kaiser nach Schluß des Reichstages Deutschland verließ und eine langdauernde Abwesenheit zu erwarten war, fiel die Ausführung des Ediktes dem in Worms beschlossenen Reichsregimente zu, das in Nürnberg zusammentreten sollte. *) Stammbaum der Habsburger. Maximilian I. Maria v. Burgund Ferdinand v. Aragonien Jsabella v. Kastilien Philipp der Schöne Johanna x ____________ Karl V., Ferdinand I., Maria. Gem. Jsabella v. Portugal Gem. Anna v. Ungarn Gem. Ludwig v. Ungarn. | i Philipp Ii. von Spanien Maximilian Ii.
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