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1. Das Altertum - S. 27

1879 - Berlin : Gaertner
Kulturgeschichtliches. 27 dern umfasste auch die Mehrzahl der peloponuesischen Stämme und war in den letzten Zeiten der griechischen Freiheit am bedeutungsvollsten. Zu grosser Ausdehnung gelangte auch die Vereinigung, die im Haine von Olympia ihren Mittelpunkt hatte und in den daselbst während eines geheiligten Waffenstillstandes gefeierten Spielen alle vier Jahre ihr Bundesfest beging. Hier stand der grosse Altar und der Tempel des Zeus, das Stadion, das allgemeine Längenmass für I/io geographische Meile, und der Hippodromus. Der in ganz Griechenland gepriesene Sieger erhielt als Preis einen Oel-zweig. Der Ursprung der heiligen Stätte wurde auf den Kulturhelden Heracles zurückgeführt. Nicht so allgemeines Ansehen genossen die dem Zeus bei Nemea, dem Poseidon auf dem Isthmus, dem Apollo bei Delphi gefeierten Spiele. Mehr eine Vereinigung des jonischen Stammes bezweckte der Bund zu Delos mit seinen Festen und Heiligthümern. 60. Das Königthum. Bei der ersten Dämmerung der Geschichte standen, wie wir aus den Heroisches und Nachheroisches vermischenden homerischen Gesängen ersehen, Könige an der Spitze der kleinen Staaten, die ihren Ursprung von Zeus herleiteten und die höchste priesterliche, militärische und richterliche Gewalt hatten. Ihre Handlungen waren mehr durch die sittliche Scheu vor den Göttern und Menschen, als durch feste Gesetze bestimmt. Aus dem Adelsstande wählten sie ihre Räthe und Hessen sich gewohnheitsmässig von ihnen leiten. Das Volk wurde nur berufen, um ihm mitzutheilen, was beschlossen war. Grösserer Landbesitz und Ehrengaben sicherten den Königen hinreichende Einnahmen. In denjenigen Staaten, welche neue Bewohner erhielten, ging das alte Königthum schon bei der Wanderung zu Grunde. Die Fürstengeschlechter verliessen entweder die Heimat, oder sie verschmolzen mit dem neuen Adel. Auch in den anderen Staaten bestand das Königthum nach der Wanderung nicht ungeschwächt fort und erlag allenthalben in den nächsten drei Jahrhunderten den übermächtigen Adelsgeschlechtern. Kulturgeschichtliches. 61. Politischer Ueberblick. Ueber die Thaten der Heroenwelt bringt die reichhaltige Sage zu wenig, um eine fortlaufende Geschichte bilden zu können, aber genug, um zu erkennen, dass es eine Zeit gewesen ist kühner Heldenthaten und Abenteuer, unnatürlicher \ erbrechen, wilder Kämpfe und verwegener Heerfahrten. Von den C’yclicern und den tragischen Dichtem sind die im Volke lebenden Stoffe vermehrt und umgebildet. Die Heroenwelt geht mit der Wanderung zu Grunde. Die nächsten noch dunkeln drei Jahrhunderte scheinen voll von Kämpfen gegen die Unterworfenen und das Königthum, das dem Adel erliegt. Die Sagenwelt gehört der Vorgeschichte an. Mit der Wanderung beginnt die erste Dämmerung der Geschichte. 62. Homer und Hesiod. Die dichterisch so begabten Griechen priesen schon in der ältesten Zeit bei den Opfern die Götter und besangen ihre Thaten. Bei den Wahlen der Fürsten wurden solche Gesänge, wie die Thaten ihrer Vorfahren, gern gehört. Die Kunst zu singen wrar das Erbgut einzelner Sängerfamilien, wie der Homeriden. Besonders gepflegt wurde die Gesangkunst in Asien, in dem Lande, das, wrie Herodot sagt, den schönsten Himmel auf der ganzen Erde hat. Hier sang man zuerst die Kämpfe der trojanischen Helden. Die Erzählungen heimkehrender Schiffer lieferten den Stoff zur Odyssee. Beide Werke, das erste Kunstwerk des griechischen Geistes, werden Homer um 900 zugeschrieben. Auf 900
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