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1. Das Mittelalter - S. 8

1880 - Berlin : Gaertner
8 Vorgeschichte der Geimauen — 168 n. Chr. des Todes und der Unterwelt, der sie den Namen Hölle gegeben hat, wo Meuchelmörder und Meineidige entsetzliche Strafen erleiden. Von Hass und Feindschaft gegen die Götter sind erfüllt die gefrässigen Riesen, die Repräsentanten der zerstörenden Naturkräfte, die aber den Göttern unterliegen. Ungereizt sind sie nicht immer den Menschen feindlich (Die Riesentochter). Ihre Wohnungen, ursprünglich sie selbst, sind die ungeheuem Felsensteine. Meist gute Nachbarn der Menschen sind die kunstsinnigen und in die Kräfte der Natur eingeweihten Elfen, die Zwerge oder Wichte, mehr boshaft waren die Kobolde. Wenn Habgier, Verwandtenmord und Verrath zunehmen, wird drei Jahre hindurch die Sonne durch dichte Nebelschleier verhüllt werden und die Erde erstarren. Riesige Wölfe, Sköll und Hati, verschlingen darauf die Sonne und den Mond: die Midgardschlange, die Feuer- und Reifriesen und der Fenris-wolf erheben sich zum furchtbaren Kampfe, in dem selbst die drei Hauptgötter erliegen und die Erde mit allem Lebendigen durch Feuer untergeht. Aber nach Jahrhunderten strahlen Sonne und Sterne in grösserer Pracht, die Erde kleidet sich in frischeres Grün: ein Jüngling und eine Jungfrau, vom Allvater in einer Felsenwohnung vor dem Verderben geschützt, werden, selbst rein und unschuldig, die Stammeltern eines frommen Geschlechtes. 12. Der Götterdienst. Das Wort Gott scheint wurzelverwandt mit dem gothischen gods, gut, schön. Im Germanen war also, obgleich auch er seine Götter unter dem Einflüsse der Naturkräfte bildete, das Bewusstsein der Allgüte Gottes. Dass auch die Allgegenwart in ihm lebendig war, zeigt sein Glaube an Weissagung und Loos, die sie nach Tacitus beobachteten wie kein anderes Volk. Sie beobachteten zur Erforschung des Willens der Götter Vogelflug, Pferdegewieher, den Ausgang im Zweikampfe. Gern warfen sie kleine Theile einer zerschnittenen Ruthe durch einander und suchten daraus zu lesen (Runen, Buchstaben). Gross war ihre Achtung gegen die Priester, Ewarte, d. h. Gesetzeswächter. Sie brachten nicht nur als Opfer fleckenlose Thiere, besonders Pferde und das Beste alles Erschaffenen, die Menschen, dar, sondern sorgten auch für Ruhe in den Gemeindeversammlungen, vollzogen an Stelle der Götter die Todesstrafen und begleiteten mit den Symbolen des Krieges das Heer. In besonderer Verehrung standen die weissagenden Priesterinnen. „Die Götter in Tempelwänden einzuschliessen oder der Menschengestalt irgend ähnlich zu bilden, hielten sie für unverträglich mit der Grösse der Himmlischen, Wälder und Haine weihten sie ihnen,“ sagt Tacitus. Diese würdige Vorstellung von der Gottheit und die Ergebenheit gegen ihre Diener stand im Gegensätze zu dem Iteidenthum des Alterthums. Dazu hatten sie festen und lebendigen Glauben an Unsterblichkeit, an Belohnung des Guten und Bestrafung des Bösen. Freundlich empfängt Wodan den von den Walküren, den göttlichen Botinnen Wodans, geleiteten Wal, d. h. die auf dem Schlachtfelde Gefallenen, in ihrer Halle, daher Walhalla genannt, wo sie bei Kampf und Mahl ein glückliches Leben führen. 13. Das Kriegswesen. Die liebste Beschäftigung des Germanen war der Krieg. Waffen trug er auch zur Zierde überall. Sobald in feierlicher Gemeindeversammlung der Jüngling damit geschmückt war, gehörte er der Gemeinde an. Hauptwaffe war die Pfrieme, ein Wurfspiess mit eiserner Spitze zum Fern- und Nahekampf geeignet. Bogen wurden verachtet. In der Schlacht kämpfte man nach Geschlechtern und Familien geordnet. Bei Wanderungen standen im Rücken der Kämpfenden die Karren mit den Frauen und Kindern, deren Geschrei gehört wurde, deren Zuspruch die Weichenden ermunterte. Man stürmte mit dem Barditus, einer Art Schlachtgesang, wobei man dtirch das "Vorhalten der Schilde die Stimme verstärkte, auf die Feinde. Eigentümlich war den Germanen das Gefolgswesen (comitatus). Es gewährte Glanz im Frieden und im Kriege Schutz, die meisten und eifrigsten Jünglinge um sich zu haben (nur den Fürsten erlaubt?). Für diese war es ein lebenslänglicher Schimpf, die Schlacht lebend zu verlassen, wenn der Führer gefallen war. Bei innerem Frieden leistete er mit Seinem Gefolge ändern
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