Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Mittelalter - S. 13

1880 - Berlin : Gaertner
Die Verfassungsveränderungen des Diocletian und Constantin. Ib Wohl dieses am meisten am Herzen lag, grausame Verfolgungen an, zuletzt noch Diocletian. Trotzdem gab es zahlreiche Christen in allen Theilen des Reiches und selbst in den höchsten Stellen. Als 305 die beiden Augusti abdankten, brachen zwischen sechs 305 Kaisern Kämpfe aus. Constantin, der Sohn des von Maximian zum Caesar ernannten Constantius, Hess 31*2 vor der Schlacht mit seinem312 Hauptgegner Maxentius, dem Sohne Maximians, in der Nähe Roms das Kreuz und den Namenszug des Erlösers auf die kaiserliche Standarte setzen (Hoc signo vinces) und siegte. Durch 2 Siege über seinen Schwager Licinius 324 Alleinherrscher geworden, gab er die Ausübung 324 der christlichen Religion frei. Er selbst nahm auch ferner an den heidnischen Gebräuchen Theil und verschob die Taufe auf sein Todesbett. Dem Klerus ertheilte er die Gerichtsbarkeit in geistlichen Dingen, Befreiung von den Staatslasten, bestimmte Einkünfte, und suchte ihn so in Freundschaft mit dem Throne zu verbinden. Die Wissenschaft, die Schule, die Armenpflege fielen ihm immer mehr anheim. An Stelb der heidnischen Tempel wurden christliche Kirchen gebaut. Die Kaiserin - Mutter Helena errichtete die Grabeskirche zu Jerusalem. An den religiösen Streitigkeiten nahmen die Regierung und dasyolk den lebhaftesten Antheil. Zur Ausgleichung des Streites, den Arius, Priester zu Alexandrien, 318 hervorgerufen hatte, berief der Kaiser 325 325 nach Nicaea 318 Bischöfe und eine Menge niederer Geistlichen zur ersten allgemeinen Kirchenversammlung. Als die germanischen Yölker am C-hristenthum theilnahmen, war das hierarchische System fest begründet und der Kirche der politische Einfluss gesichert. 20. Constantins Staatseinrichtüng und Charakter. Schon längst gab es neben Rom andere Hauptstädte. Diocletian z. B. hatte im bithynischen Nicomedia residirt. Constantin verlegte den Sitz der Regierung aus Rom, das zu heidnisch aussah und nicht mehr in der Mitte des Reiches lag, nach Byzanz. Er bevölkerte es mit Gewalt und schuf es durch Bauten und Kunstwerke um. Anfangs hiess es Neurom , bald nach ihm Constantinopel. Es blieb seitdem Sitz des Kai'serthums. Die demokratischen Grundlagen desselben beseitigte er für immer. Freilich blieben Consuln, Senat und Patricier bestehen, aber die Entscheidung behielt er dem Kaiser und seinem nach Willkür ernannten Staatsrathe vor, der dem heutigen Ministerium ähnlich war. Eine strenge Hof- und Rangordnung vollendete die Unterwürfigkeit unter die despotischen und oft so unwürdigen Kaiser. Die noch heute üblichen Titulaturen: Majestät, Erlaucht (Illustris), Excel-lenz und viele andere, der moderne Hofstaat: Öberceremonienmeister, Haus- und Hofmarschälle, sowie die höheren Beamtenklassen: Minister der Finanzen, der Justiz, des Innern sind durch ihn entstanden. Die Präfecturen zerfielen in Diöcesen oder Bezirke und in Kreise oder Provinzen. ”\ on durchgreifender Bedeutung war auch die so lange unbekannte Trennung von Militär- und Civilverwaltung. Dadurch sollte den Empörungen der Provinzialstatthalter vorgebeugt werden. Der Präfect stand nur an der Spitze der Polizei, der Justiz, des Gewerbes und der Steuern. Statt der bisherigen Naturalleistungen wurde von den Freien Grund-, Gewerbe- und Kopfsteuer, letztere auch von den Sklaven und den Zinsbauern oder Colonen, erhoben. Diese waren seit Diocletian unter dem Drucke der Steuer- und Militärlasten entstanden und dem Gutsherrn verpflichtet. So bildete sich ein neues und zahlreiches Beamtenthum heraus.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer