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1. Die Neuzeit - S. 24

1881 - Berlin : Gaertner
24 1521 1786: Deutschland bis 1618 und die liabsburgischen Länder. gebildet, seit dem Tode des dänischen Königs Friedrich in Prag wohnhaft und von Kaiser Rudolf unterstützt, entdeckte 1572 im Sternbilde der Cassiopeia einen glanzenden neuen Stern und erwarb sich ein besonderes Verdienst durch genaue astronomische Beobachtungen und Berechnungen. Manche Bedenken machten ihn zum Gegner des Kopernikanischen Systems. Der Mathematiker, Astronom und Philosoph Giordano Bruno büfste dafür, dafs er die Konsequenzen dieses Systemes zog und in den Bewohnern der Erde, des „Stäubchens unter den Millionen“, nicht mehr den Endzweck der Schöpfungen sehen wollte, 1600 sein Leben zu Rom auf dem Scheiterhaufen. Papst Gregor Xiii. lieft, gestutzt auf die Fortschritte der Mathematik und Astronomie, zunächst in der Absicht, eine genauere Feier der Kirchenfeste zu ermöglichen, den Kalender m der noch heute üblichen Form verbessern. Chemie und Medizin welche auf der medern Stufe des Altertums stehen geblieben und in ihrer Entwickelung durch Aberglauben und Betrug behindert waren, in enge Verbindung gesetzt und m che-richtigen Bahnen gelenkt zu haben, ist das bleibende Verdienst es Schweizer Theophrastus Paracelsus. Aber seine ungeregelte Lebensweise liels ihn zur konsequenten und klaren Durchführung seiner Forschungen nicht kommen. Dieselben vervollständigte sein Verehrer Hellmont, der zwar wissenschaftlich hochgebildet, aber nicht frei war von religiösem Phantasmus und Mystizismus. In allen Wissenschaften bewandert war auch der Mailänder Arzt Cardanus. Sein Streit über mathematische Fragen mit ändern Gelehrten ergiebt das rege Interesse für solche Fragen. Noch der ersten Hälfte des lb. Jahrhunderts gehört Georg Agrikola an, der die wissenschaftliche Geologie egrundete und damit der Wissenschaft wie dem Bergbau gleiche Dienste erwies. Noch glänzendere Resultate weist der-Anfang des 17. Jahrhunderts auf. •Johann Kepler (zu Weil in Baden von armen Eltern geboren und 1630 zu egensburg gestorben, nachdem er von der Verfolgung aller Konfessionen zu leiden gehabt hatte) förderte teils durch Beweise teils durch Hypothesen fast alle exakten Wissenschaften, so die Geometrie, die Arithmetik, die astronomische erechnung durch "\ erbesserung der von einem Schotten gefundenen Logarithmen, (le Optik, indem er zuerst die Theorie des menschlichen Auges feststellte. Erst durch seine Einrichtung wurde das zu Middelburg in Holland erfundene Fern-10 die Astronomie brauchbar. In dieser schuf er durch die drei nach ihm benannten Gesetze, welche er vorzugsweise durch Beobachtung der Bahn des Mars und der ändern Planeten fand, eine neue Epoche. Wie das darüber verfaftte Werk, „die Weltharmonie“, von dem Genie, so zeugen die „Rudolfini-schen Tafeln von der Ausdauer und Arbeitskraft dieses Gelehrten. Durch seine Hypothesen über die Anziehungskraft als die wahre Ursache der Bewegung der Himmelskörper, über den Einflufs des Mondes auf Ebbe und Flut eilte er seiner Zeit weit voraus. Astrologische Vorhersagungen stellte er teils auf Grund seiner astronomischen Kenntnisse an, teils um nicht Hunger zu leiden. Sein italienischer Zeitgenosse Galileo Galilei, in seiner Vaterstadt Pisa sorgfältig ei zogen, wurde, wie es heifst, durch die Pendelschwingungen einer (noch heute gezeigten) Lampe auf die Gesetze des Pendels und durch die blofse Kunde vom Fernrohre auf die Entdeckung desselben geführt. Seine Schlüsse über die Meeresoberfläche, die Sonnenflecke, die Milchstrafte, sowie viele Entdeckungen zur Bestätigung des Kopernikanischen Systems sind sein bleibendes Verdienst. Auch in der Mechanik und über den Fall der Körper, den er am schiefen Turme seiner Vaterstadt beobachtete, stellte er Sätze auf, durch welche schon zum Teile seine Schüler zu wichtigen Resultaten geführt wurden. Gleich Keplei hatte er durch religiöse Verfolgung zu leiden, wovon aber manches übertrieben zu sein scheint (E pur si muove?). Er starb 1642. o7. Die deutsche Litteratur. Von der den Deutschen eigentümlichen Liebe zur Poesie zeugte noch im Beginn des 16. Jahrhunderts die große Verbreitung des Meistergesanges, die vielen und eifrig gelesenen Volksbücher, die an Liedern, welche nach Göthe „wahre Perlen der Poesie“ sind, so reiche Volkspoesie, sowie die zahllosen epischen, lyrischen und dramatischen Kunstprodukte dieser Zeit. Hans Sachs, in Nürnberg 1494 geboren, 1576 gestorben, giebt
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