Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Neuzeit - S. 159

1881 - Berlin : Gaertner
England, Rußland und die türkische Frage. 159 drückung der Christen, und trotz ihrer zunehmenden Auflösung („Der kranke Mann“) hielt die Eifersucht der Grofsmächte den Bestand ihres europäischen Reiches aufrecht. 1821 fiel in die Donau-Fürstentümer Alexander Ypsilanti, der Sohn 1821 eines verbannten Fürsten, ein und rief zugleich die Griechen zur Freiheit, wurde aber durch Verrat beseitigt. Der Patriarch von Konstantinopel wurde mit seinen Bischöfen am Osterfeste an der Kirchentüre erhängt. Auf diese Veranlassung erhoben sich, in Erinnerung ihrer glorreichen Vergangenheit und in Hoffnung auf Rußland, die Griechen zuerst im Peloponnes, dann in Mittelgriechenland und auf den Inseln. Sie erklärten nach den ersten Erfolgen unter begeisterter Zustimmung der Gebildeten von Europa (Wilhelm Müllers „Griechenlieder“, Chateaubriand), die in dem Aufstande zum Teil das Vorbild für ihre Freiheitskämpfe sahen, und verstärkt durch Zuzug von Freiwilligen (Lord Byron, der würtembergische General Norinann), auf dem Kongresse beim alten Epidaurus am 1. Januar 1822 ihre Selbständigkeit und stellten eine Verfassungsurkunde aus. Erst als sie, von den Mächten verlassen, trotz ihrer großen Tapferkeit den an Zahl stärkeren Türken, welchen Ibrahim, der Adoptivsohn des ägyptischen Paschas Mehemed Ali, zu Hilfe kam, unterlagen und selbst Missolunghi und die Akropolis (von Athen) verloren, schlossen England, dessen Minister Canning „Philhelleneu war, der russische Kaiser Nikolaus I. und Karl X. von Frankreich 1827 in Lon-1827 don einen Vertrag zur „Pacifikation“ Griechenlands. Da der Sultan ihre Vermittelung schnöde zurückwies, vernichteten sie bei Navarino die türkisch-ägyptische Flotte (zum großen Aerger Metternichs), erklärten Griechenland, aber nur südlich einer Linie vom Golf von Volo bis zu dem von Arta, als unabhängiges Königreich und ernannten (nach der Ermordung des strengen, ehemaligen russischen Staatsministers, seit 1828 Präsidenten Kapodistrias) 1832 den bairischen Prinzen Otto, den 1832 Sohn des „Philhellenen“ Ludwig, zum erblichen Könige, der von der Pforte nach 2 Jahren anerkannt wurde und in Athen residierte. Das neue Königreich wurde in den nächsten Jahrzehnten in Aufregung gehalten durch die weiteren Verwickelungen \ind Kriege der Türkei, die finanzielle Not, Unsicherheit der Strafsen, durch das Bestreben, ganz Griechenland zu einigen, durch Ministerwechsel und Differenzen mit England (1844 Verfassung; der Jude Pacifico). Durch eine zwecklose Revolution 1862, die durch die gleichzei- 1862 tigen Vorgänge in Italien veranlaßt wurde, wurde Otto gestürzt und der dä- 1863 nische Prinz Georgios 1863 gewählt (Die jonischen Inseln von England geschenkt). 199. Der türkisch-russische Krieg 1828—1829, die türkischägyptischen 1831—1833,1840. Da die Türkei den „Erzfeind“ Rußland beleidigte, erklärte Kaiser Nikolaus noch besonders 1828 den Krieg, 1828 eroberte in Asien Kars und Erzerum, das Heer war im 2. Jahre unter Diebitsch auch in Europa siegreich, der bis in die Nähe Konstantinopels drang. Im Frieden zu Adrianopel trat die Türkei einige Besitzungen in Asien ab und zahlte Kriegskosten. Moldau-Walachei und Serbien sollten ihr Tribut zahlen, aber unter eigenen Fürsten und russischem Schutze stehen. 1831 landete der einstige Bundesgenosse des Sultans im griechischen Kriege 1831 (wer?) in Syrien, mit dessen Satrapen sein Vater, um sich unabhängig zu machen,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer