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1. Von der Urzeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 11

1913 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 11 — B. Z)er Sturz des Mgolenreiches*). 1. Theoderichs Tochter Amalaswintha, Regentin für ihren unmündigen Sohn Athalarich, suchte die Machtstellung der Krone ungeschmälert zu erhalten. a) Eine auf Besitz- und Amt gegründete neu entstandene gotische Aristokratie suchte im Staatsrat seinen Einfluß im entgegengesetzten Sinne geltend zu machen. b) Die Opposition dieser Partei erhielt neue Nahrung durch die erfolglose Politik der Amalaswintha. a) Sie begünstigt die Römer in einer ihre Goten verletzenden Weise; ß) sie vernachlässigt die Beziehungen zu den befreundeten germanischen Staaten und sieht dem Vernichtungskampse der Vandalen tatenlos zu; 7) sie sucht eine Stütze in Byzanz gegen die zunehmende Macht der Oppositionspartei; d) sie verbannt die ihr unbequemen Führer und läßt diese ermorden. 2. Nach dem Tode Athalarichs reicht Amalaswintha ihrem Vetter Theodahad Hand und Krone, der sie aber, um die Alleinherrschaft zu gewinnen, auf einer Insel im Bolsener See ermorden läßt. a) Justinian tritt als Rächer aus und greift die Ostgoten von Sizilien und Dalmatien aus an. b) Belisar landet in Sizilien und rückt bis Neapel vor, ohne ernstlichem Widerstände von Seiten Theodahads zu begegnen. c) Die gotische Volksversammlung setzt den unfähigen König ab und wählt Witiges. 3. Belisar war indessen auf Rom vorgerückt, das auch Witiges preisgegeben hatte; er entschloß sich zwar später zu einer Belagerung, aber ohne Erfolg; die Schwierigkeit der Verpflegung in der ausgesogenen Kampagna zwang ihn zum Abzug. a) Witiges sucht gegen Landabtretung in Gallien die Franken zum Angriff auf die Oströmer zu bewegen; in derselben Weise sucht er Anknüpfung an die Perser. b) Die drohende Haltung der letzteren veranlaßten Justinian zu Zugeständnissen, die aber Belisar, der schon Ravenna belagerte, wieder verwarf. c) Die gotischen Großen setzten nun auch diesen unfähigen König ab und boten Belisar die Krone an; dieser ging scheinbar darauf ein, ließ sich Ravenna ausliefern und proklamierte dann die kaiserliche Herrschaft. *) Lesebuch I S. 11—20.
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