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1. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neuere Zeit bis 1648 - S. 259

1902 - Paderborn : Schöningh
259 Linie zu seinem Nachfolger und lie ihn zum Könige von Bhmen krnen. Der Kaiser entsetzte den Matthias von Thurn, welcher bisher vorzglich den Widerstand der protestantischen Stnde geleitet hatte und als Burggraf van-Karlstem (bei Prag) die Reichsinsignien und den Majesttsbrief aufbewahrte, seiner Burggrafen-Stelle und stellte ein aus 3 protestantischen und 7 katholischen Mitgliedern bestehendes Direktorium an die Spitze der Verwaltung. Diese Zurcksetzung Thurns und de^ bhmischen Adels berhaupt erzeugte unter den Utraquiften so nannte man hier jetzt die Protestanten, wie ehedem die Husiten eine schwierige Stimmung. Als die utraquistischen Einwohner der Orte Kloiergrab und Braunau protestantische Kirchen erbauten, erhoben der Erzbischof von Prag, dem Klostergrab unterstand, und der Abt von Braunau dagegen Einspruch. Die Kirche zu Klostergrab wurde auf Befehl des Erzbischoss niedergerissen und die 311 Braunau geschlossen. Die Protestanten beriefen sich auf den< Majestatsief )Und wandten sich an den Kaiser. Dieser aber wies ihre Klage ab, da der Majesttsbrief nur den Stnden und nicht den Untertanen fme Religionsbung gestatte. der diesen Bescheid emprt, versammelten sich die protestantischen Stnde unter Anfhrung des Matthias von Thurn zu Prag, drangen, von Volkshaufen begleitet, vor das Schlo und warfen die kaiserlichen Rte Martinitz und Slawata, die man fr die Urheber des abschlgigen Be-scheides ansah, nebst ihrem Geheimsc^reiber Fabricius aus dem Fenster in den Schlograben. Trotz des tiefen Dalles wurden die drei Defe-mstrierten" nicht erheblich beschdigt. Die aufstndischen Bhmen, welche nach einer Losreiung von sterreich strebten, trugen jetzt, da nach dem Vorgefallenen fr die Hupter des Aufstandes keine Verzeihung zu er-warten war. dem Knmistm_friedrich-^ von der Pfalz. Friedrichs Iv. Sohn, die Krone von Bhmen an (1618). Der dreiigjhrige Krieg, 16181648. 124. Die erste Veranlassung zum Ausbruch des Krieges lag in dem Widerstreben des utraquistisch-bhmischen Adels gegen die Be-mhungen des Erzherzogs Ferdinand, die knigliche Macht in Bhmen zu strken und das Jus reformandi zu ftrenger Anwendung zu bringen. Bei den Nbmen erwachte wie ehedem in den Husitenkriegen das Ver-langen nach nationaler Unabhngigkeit. Die protestantischen Fürsten in Deutschland, soweit sie dem Augsburger Bekenntnis anhingen, nahmen anfangs fr die Sache der Bhmen in keiner Weise Partei. Erst spter, 17*
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