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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für die Kinder der Volksschule - S. 14

1887 - Breslau : Hirt
14 Friedrich I, Barbarossa. Land nach dem andern verloren, bis 1187 sogar Jerusalem von den Türken wieder erobert tnurde. ^mar wurden immer neue Kreuzziige unternommen, aber sie richteten meist wenig oder gar nichts aus. Auf dem dritten Kreuzzuge, den 1190 der deutsche Kaiser Friedrich Barbarossa und die Könige von Frankreich und England unternahmen, gewann man zwar einen Teil der Länder wieder, doch war derselbe durchaus kein glücklicher zu nennen. — Den sechsten Kreuzzug führte 1228 der deutsche Kaiser Friedrich ü. Er gewann Jerusalem, Bethlehem und Nazareth mit den angrenzenden Gebieten, setzte sich dann selbst die Krone des Reiches auf und nannte sich „König von Jerusalem". Leider mußte Friedrich schleunigst zurück, um gegen den Papst zu kämpfen. Bald geriet Palästina wieder in andere Hände, und da auch auf dem letzten Kreuzzuge (1248) nichts ausgerichtet wurde, so ging endlich 1291 das Königreich Jerusalem für immer an die Türkei verloren. Gegen sechs Millionen Menschen büßte Europa durch die Kreuzzüge ein. Litten auch Religion und Sittlichkeit durch dieselben, so hatten sie doch auch gute Folgen. Man lernte im Morgenlande viele fremde Früchte und viele Erzeugnisse menschlicher Arbeit kennen, wodurch in Europa der Ackerban, das Handwerk und der Handel in Aufschwung kamen. Durch die Bekanntschaft mit den Sitten und Gebräuchen fremder Völker wurde Kunst und Wissenschaft bereichert. Viele Leibeigene, welche sich an den Kreuzzügen beteiligten, wurden von ihren Herren freigelassen, wodurch der Grund zum spätern freien Bauernstände gelegt wurde. Ariedrich I., Waröarossa. (1152—1190.) Mitten im Schwabenlande liegt ein Berg, der Staufen genannt wird. Dort befand sich die Stammburg der Hohenstaufen, welche während der Kreuzzüge Deutschland über hundert Jahre lang regierten. Der erste von den sechs Kaisern aus diesem Geschlechte war Konrad Iii. Ihm war der Herzog von Sachsen und Bayern, Heinrich der Stolze, sehr feindlich gesinnt. Dieser hatte nämlich gehofft, daß man ihn znm deutschen Kaiser wählen würde. Der Kampf, welcher zwischen beiben Fürsten entstaub, wurde erst nach Heinrichs Tode durch die Schlacht bei dem fränkischen Städtchen Weinsberg zu gunsten Konrads entschieden. Diese Stadt wurde von Konrad belagert; als die Bewohner derselben ihre Unterwerfung anboten, gestattete er den Frauen, daß sie ausziehen und ihr Liebstes mitnehmen durften, so viel sie tragen könnten. Die Männer von Weinsberg sollten getötet werden. — Als sich nun die Thore öffneten, kamen, wie die Sage berichtet, die Weiber cm, und jede hatte ihren Mann als ihr „Liebstes" auf dem Rücken. Der Kaiser lächelte über die List und die Treue der Frauen und schenkte den Männern das Leben. — Als damit einige seiner Leute unzufrieden waren, sagte er: „Eines Kaisers Wort soll man nicht drehen noch deuteln."
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