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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für die Kinder der Volksschule - S. 25

1887 - Breslau : Hirt
Der Dreißigjährige Krieg. 25 Leider schlossen sich ihm die protestantischen deutschen Fürsten nicht an, weil sie mißtrauisch waren, ja sie verweigerten ihm anfangs sogar den Durchzug durch ihr Land. So kam es, daß die reiche Stadt Magdeburg durch Tilly erobert und fast gänzlich vernichtet wurde, ohne daß Gustav Adolf zu ihrer Verteidigung herbeikommen konnte. Nun zwang -die Not den Kurfürsten von Sachsen zum Bündnis mit den Schweden. —- Mit den vereinigten Heeren schlug Gustav Adolf 1631 Tilly bei Leipzig, darauf eilte er nach Süddeutschland. Dort wollte ihm Tilly am Übergang über den Lech hinderlich sein, wurde aber selbst so schwer verwundet, daß er bald danach starb. Gustav Adolf hielt als Sieger seinen Einzug in die bayrische Hauptstadt München. So war in kurzer Zeit die kaiserliche Macht vernichtet." In seiner Not flehte der Kaiser den Wallenstein um Hilfe an. Erst als ihm versprochen worden war, daß er unumschränkter Herr seines Heeres sein solle, erbot er sich zu helfen. Binnen kurzer Zeit hatte er ein mächtiges Heer gesammelt; er verschanzte sich bei Nürnberg. Da Gustav Adolf das feste Lager nicht einzunehmen vermochte, so zog er ab. Nun brach Wallenstein nach Sachsen auf. Die Schweden folgten ihm. Ant 16. November 1632 kam es zur Schlacht bei Lützen. Es war ein sehr nebeliger Tag. Schon lange dauerte der Kampf, da geriet der linke Flügel des Schwebenheeres in Unorbnung. Gustav Aböls eilte quer über das Schlachtfelb, um die Crbnung wieber herzustellen, babei geriet er zu nahe an die Feinde. Nach einem Schuß in den Arm erhielt er, als er sich wanbte, eine Kugel in den Rücken. Mit den Worten: „Mein Gott, mein Gott!" sank er vom Pferde. Wilde Verzweiflung zog in die Herzen seiner Krieger, sie wollten den Tod des geliebten Königs rächen. Wild und immer wilber tobte der Kampf, bis enblich der besiegte Wallenstein den Rückzug antrat. Zerstampft und enttleibet fanb man die königliche Leiche. Sie würde einbalsamiert und nach Schweden gebracht. Nachdem von 1636 ab die Schweden in Verbindung mit den Franzosen durch erneuerte Kriegführung gegen den Kaiser die deutschen Länder in einen überaus trostlosen Zustand gebracht hatten, kam es endlich im Jahre 1648 zum Frieden. Derselbe wurde geschlossen zu Münster und Osnabrück. Den Protestanten und Katholiken wurden gleiche Rechte zuerkannt. Deutschland glich in vielen Gegenben einer Wüste. Schwert, Hunger und Pest hatten hunberttausenbe von Menschen bah in gerafft. Jnfolgebessen lagen benn auch große Strecken Laubes völlig unbebaut ba. Handel und Wanbel war vollstänbig zugrunbe gerichtet und Kunst und Wissenschaft fast nirgenbs mehr zu sin den. An Stelle des lebenbigen und wahren Glaubens war Unglaube getreten, statt der alten guten deutschen Sitten herrschte in dem lieben Vaterlanbe die gtößeste Unsitte; die boshafteste Zuchtlosigkeit und grenzenlose Verwilberung hatten überhanb genommen. Das waren die schrecklichen Folgen, welche der von 1618 bis 1648 geführte Religionskrieg über unser Vaterlanb gebracht hatte.
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