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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für die Kinder der Volksschule - S. 32

1887 - Breslau : Hirt
32 Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm. Joachim Ii. starb 1571. Sein Bruder Johann überlebte ihn nur kurze Zeit. Da dieser keine Erben hinterließ, fiel sein Land wieder an Brandenburg, welches künftig nicht mehr geteilt wurde. Der Große Kurfürst Iriedrich Wilhelm. (1640—1688.) Friedrich Wilhelm war ausgestattet mit den herrlichsten Eigenschaften des Körpers und Geistes. Seine erste Erziehung empfing er besonders von seiner Mutter und seinen beiden Großmüttern. Um ihn vor den Gefahren des dreißigjährigen Krieges zu schützen, brachte man ihn als 7jährigen Knaben nach Küstrin. Später ging er auf Veranlassung seines Vaters nach Holland, um sich dort weiter auszubilden. — An dem Hofe des Statthalters Heinrich von Dräniert lernte er, wie man ein Volk regieren müsse, um es glücklich zu machen. In einer überaus schweren. Zeit trat Friedrich Wilhelm 1640 die Regierung an. Sein Land glich einer Wüste und befand sich dazu noch größtenteils in den Händen der Schweden. Seine Soldaten hatten dem Kaiser den Eid der Treue geschworen. Da hätte Friedrich Wilhelm wohl einen treuen und weisen Ratgeber gebrauchen können. Stattdessen aber hatte er in dem Fürsten Schwarzenberg, der die Regieruugsgeschäfte besorgte, einen Verräter des Landes. Daher war der Kurfürst darauf bedacht, sich von ihm loszumachen. Glücklicherweise starb Schwarzenberg vier Monate nach dem Regierungsantritt des Kurfürsten. Nun bildete sich Friedrich Wilhelm ein neues Heer heran. Freilich waren es zunächst nur 3000 Mann, aber tapfere und chm durchaus treu ergebene Soldaten. — Um seinem Lande vor allen Dingen Ruhe zu schaffen, schloß er mit den Schweden einen Waffenstillstand. Dann vermählte er sich 1646 mit Luise Henriette von Oranieu, der Tochter des Statthalters Heinrich von Dräniert, und führte so seinen Unterthanen eine treue und weife Landesmutter zu. Bei den Friedensverhandlungen zu Münster und Osnabrück wußte Friedrich Wilhelm mit Klugheit sein Recht zur Geltung zu bringen. Durch den daraus folgenden westfälischen Friedensschluß wurde infolgedessen fein Land um ganz ansehnliche Strecken vergrößert. Brandenburg erhielt Hinter-Pommern, die Bistümer Halberstadt und Minden und das Erzbistum Magdeburg, zusammen etwa 430 □ Meilen. Stets hielt es Friedrich Wilhelm für seine Hauptaufgabe, sein Volk glücklich zu machen. Der verheerende Dreißigjährige Krieg hatte unendlich viele Einwohner des Landes hinweggerafft. Der Kurfürst zog deshalb Einwanderer aus Holland, der Schweiz und anderen Gegenden in sein Land. Außerdem nahm er 20000 aus Frankreich vertriebene Protestanten auf. So kamen viele fleißige Hände nach Brandenburg und halfen dem verödeten Lande wieder aus. Zur Förderung des Gartenbaues und der Dbstbaumzucht forderte der Kurfürst von den Bauern, daß jeder vor feiner Verheiratung
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