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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für die Kinder der Volksschule - S. 33

1887 - Breslau : Hirt
Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm. 33 bei seinem Hause einen Garten anlegte und denselben mit mindestens 6 Obstbäumen und 6 Eichen bepflanzte. Als neues Nahrungsmittel wurde die Kartoffel eingeführt. Um den Handel zu heben, legte der Kurfürst Straßen und Kanäle an, richtete eine eigne Post ein und gründete eine Flotte. Für die geistige Bildung seines Volkes sorgte er dadurch, daß er Schulen gründete und Bibliotheken anlegte. Um sein Land wehrfähig zu machen, erhöhte er die Zahl seiner Soldaten auf 20000 Mann. Dazu brauchte er aber viel Geld. Da die Staatskasse leer war. so führte er eine Verbrauchssteuer ein; alle Waren mußten versteuert werden. — Bei der Ausbildung seines Heeres leistete ihm sein General Derfflinger, der ein Schneidergeselle gewesen sein soll, vorzügliche Dienste. Des Kurfürsten Sorge für sein Land wurde jedoch leider noch oft durch Kriege unterbrochen. In Schweden hatte die Königin Christine, die Tochter Gustav Adolfs, die Krone an ihren Vetter Karl Gustav abgetreten. Da erhob der König Kasimir von Polen Ansprüche auf den schwedischen Thron. Es kam dadurch zwischen Polen und Schweden zum Kriege. Brandenburg sagte seine Hilfe den Schweden zu. Dafür sollte Friedrich Wilhelm alleiniger Herr von Preußen werden, das die Kurfürsten von Brandenburg bis jetzt nur als Lehen vom polnischen Könige besessen hatten. Siegreich drangen die Schweden und Brandenburger vor und schlugen die Polen im Jahre 1656 in der dreitägigen Schlacht bei Warschau. Nach noch mancherlei Kämpfen kam 1660 der Friede zu Oliva zustande. in welchem dann Friedrich Wilhelm selbständiger Herzog von Preußen wurde. Zu jener Zeit regierte in Frankreich Ludwig Xiv. Er war ein verschwenderischer und ehrgeiziger König. Jede Gelegenheit nahm er wahr, um fremde Gebiete an sich reißen zu können. Besonders benutzte er dazu die Uneinigkeit Deutschlands. Mordend und brennend hausten seine Scharen am Rhein und verwandelten namentlich die Pfalz in eine wahre Wüste. Die List und Gewalt des Franzosenkönigs ging zuletzt so weit, daß er mitten im Frieden im Jahre 1681 das schöne Straßburg, das die beste Stütze Deutschlands gegen Frankreich war, ohne weiteres für sich in Besitz nahm. — Das schlimmste dabei war noch, daß die deutschen Fürsten fast vergaßen, daß sie Deutsche waren. An den Hofen sprach man französisch, putzte sich französisch und lebte verschwenderisch wie die Franzosen. Nur Friedrich Wilhelm von Brandenburg machte eine rühmliche Ausnahme. Er war der ärgste Feind alles französischen Wesens. Als die Franzosen am Rhein ihr Unwesen trieben und der Reichskrieg gegen sie beschlossen wurde, war er zuerst mit seinen tapferen Scharen zur Stelle. Da aber die Führer des Reichsheeres jämmerliche Menschen waren, und da alle Kriegspläne in dem fernen Wien gemacht wurden, so konnte nichts ausgerichtet werden. Der französische Brandend.-preuß. Geschichte. 3
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