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1. Von der Gründung der Mark Brandenburg bis zum Wiener Kongreß - S. 44

1913 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 44 — und Ehrlichkeit, sowie ein lebhaftes Gefühl für die eigne Standesehre zeichneten den preußischen Offizier aus. ö) Denjenigen Soldaten, die im langen Dienst sich ausgezeichnet hatten, gab der König Anspruch auf Zivilversorgung und für die Kinder verstorbener Offiziere und Soldaten gründete er das Potsdamer Waisenhaus (1721). I). Ariedrich der Große (1740—1786). I Die Erwerbung der Kroßmachlstessung durch die Kriege. 1. Friedrichs Ansichten über deu Herrscherberuf und seine ersten Regierungshandlungen. a) Nachdem Friedrich nach der freudearmen und an Verirrungen reichen Jugendzeit in der Gefangenschaft zu Küftrin den Ernst des Lebens kennen gelernt, gab er sich in Rheinsberg neben wissenschaftlichen und künstlerischen Genüssen der pflichttreuen Arbeit hin. a) Er versammelte um sich einen Kreis lebensfroher, aber ideal gerichteter Männer (Keyserlings, Knobelsdorf, Fouqus, Jordan), die feine Neigungen zur Philosophie, Musik und Poesie teilten; er trat mit berühmten Denkern (Voltaire) und Dichtern in Verbindung und unterhielt mit ihnen einen regen Briefwechsel. ß) Dabei wurden keineswegs die praktischen Aufgaben, die ihm der Vater gestellt hatte, vernachlässigt; als Oberst seines in Neu-Ruppin stehenden Infanterieregiments erwarb er sich die Zufriedenheit des Königs, wie er auch die Bewirtschaftung seiner Domäne in mustergültiger Weise führte. /) Trotz der mannigfachen Beschäftigung, die ihm Neigung und Beruf auferlegten, fand Friedrich doch noch hinreichend Zeit, über feinen künftigen Beruf ernstlich nachzudenken; davon legen zwei seiner Schriften Zeugnis ab: „Über den gegenwärtigen Zustand Europas" (1738), eine Abhandlung, in welcher er die österreichische und französische Politik während des polnischen Erbfolgekrieges mit staatsrnännischern Scharfblick beurteilte; der ,Antimacchiatieö‘r eine Schrift, welche den unsittlichen Grundsätzen des Florentiners Macchiavelli, nach welchen dem Fürsten jedes Mittel zur Erlangung seines Zieles gerecht sei, die eigene ideale Auffassung von dem Berufe des Herrschers entgegenstellte: aa) Gerechtigkeit ist das höchste Ziel eines Fürsten; das Wohl des Volkes muß er jedem anderen Vorteile vorziehen.
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