Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte von Offenbach a. M. und Umgegend - S. 16

1900 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 16 — 3. Neben der Abtei entstand im Laufe der Zeit der Ort Seligenstadt, srüher viel begehrt von Mainzer Bischöfen und deutschen Königen, die um deu Besitz langwierige Kämpfe führten. Dabei hielten die Bürger meistens zur weltlichen Partei. So entstand große Feindschaft zwischen Stadt und Kloster, die nicht selten in offenen Streit ausbrach. 11. Eginhard und Irrrrrra?) (Eine Sage.) Das schöne Verhältnis, das zwischen Karl dem Großen und Eginhard bestand, wird durch die Sage noch inniger gestaltet. Sie erzählt uns folgendes: Karl der Große hatte eine Tochter Jmma, die in herzlicher Liebe dem Geheimschreiber Eginhard zugethan war. So sehr Karl auch den Eginhard schützte, so wollte er doch in eine Heirat nicht willigen und verstieß Jmma samt Eginhard. Da wanderten beide aus und ließen sich im tiefen Walde am Main nieder. Hier bauten sie eine Hütte, legten Gärten, Äcker und Wiesen an. Ost ging Eginhard hinaus in den Wald auf die Jagd und brachte manch schönes Wildbret nach Hause. So lebten Eginhard und Jmma glücklich und zufrieden. Nun begab es sich, daß der Kaiser einst in jener Gegend jagte; und wie er einem prächtigen Sechzehnender nachsetzt, gerät er immer tiefer in den Wald; und als er endlich den Hirsch erlegt-hat, ist er ganz allein. Er stößt ins Horn, das ihm an der Hüfte hängt, aber niemand antwortet; denn keiner hatte ihm folgen können. Es fängt schon an dunkel zu werden. Da sieht er ein freundliches Häuschen, die Wohnung Einharts, vor sich liegen, ein Gärtchen daran, am Fluß eine Wiese; und das Wasser blinkt in den letzten Strahlen der Abendsonne. Aber die Augen Jmmas blinken auch, als sie den Vater so plötzlich vor dem Häuschen sieht; denn sie erkennt ihn wohl, obgleich er sie nicht kennt. Der Kaiser wird eingeladen, ins Hans zu treten, und dort sitzt er nun allein mit seinen Gedanken; und die Gedanken wandern aus dem Häuschen hinaus in den Wald, wo er den Hirsch erlegte, und von dem Hirsch ans sein Gefolge und von seinem Gefolge auf sein kaiserlich Schloß zu Ingelheim. Da zählte er seine Söhne und Töchter in Gedanken und dachte auch an seine Tochter Jmma, und er seufzte. Indem tritt Jmma herein und bietet ihm zum Abendbrot sein Leibgericht, einen Eierkuchen, wie damals, als sie noch in der Pfalz war. Während der Kaiser aß, wanderten die Gedanken immer fort, und ehe er sich's versah, rollten ihm die hellen Thränen in den Bart. Da fiel ihm Jmma zu Füßen, und der Vater erkannte die Tochter, die er lange gesucht und vermißt hatte. Da war große Freude, und als Eginhard heim kam, umarmte ihn der Kaiser als seinen lieben Sohn, machte ihn zum Reichsgrafen, hieß ihn eine Stadt bauen an dieser Stelle und sagte: *) Es ist festgestellt, daß Eginhard eine Jmma zum Weibe hatte. @ie_ war aber nicht eine Tochter Karls des Großen, sondern eine Schwester des Bischofs Bernhard von Worms. %
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer