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1. Geschichte von Offenbach a. M. und Umgegend - S. 46

1900 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 46 — 44. Die Teilung der Sieger Mark. 1819. Der uralte Markverbanb der Bieger Mark hatte sich bis in unser Jahrhundert hinein erhalten. Die Mark ging bis zum Offenbacher Mühlbach, der daher auch „Grenzbach" genannt wurde. Diesen Namen hat der Volksmund in „Gänsbach" umgebildet. — Im Jahre 1819 wurde die größtenteils aus Weideland bestehende Bieger Mark nach der Kopfzahl der einzelnen Markgemeinden verteilt. Dabei kam aber Offenbach viel zu kurz. Mit einem gewissen Bauernstolz sahen nämlich die Bürger der „Altgemeinde" von jeher auf die Neubürger herab und wachten sorgfältig darüber, daß letztere niemals Anteil an dem Grund und Boden der Mark erhielten. Sogar bei der Verteilung der Bieger Mark sorgten sie dafür, daß die Bürger der „Neugemeinde" völlig ausgeschlossen wurden. So kam an die Stadt Offenbach weit weniger Grundbesitz als z. B. an das benachbarte Bürgel und an manches andere Dorf der Mark. 45. Der Zollverein und die Messe nt Gffenlmch. 1828. 1. Durch das preußische Zollgesetz vom Jahre 1818 hatten die an Preußen grenzenden Länder schwer zu leiden, denn es wurden hohe Zölle eingeführt und eine strenge Grenzbewachung angeordnet. Da schloß Heffen am 14. Februar 1828 mit Preußen einen Zollvertrag1) ab, wodurch der hessische Handel und Verkehr eine außerordentliche Förderung erlebte. Alles, was aus Speichern, in Kellern und Fabrikräumen unverkauft lagerte, wurde unter viel höheren Preisen abgesetzt. Sechs Monate nach Abschluß des Zollvertrags erließ die hessische Regierung die weitere Bekanntmachung, daß es Inländern und Ausländern gestattet sei, während der Frankfurter Messe Waren in Offenbach niederzulegen und dieselben ohne Gewerbesteuer ober irgend' welche Beschränkung zu verkaufen. Damit war die Offenbacher Messe gegrünbet. Dem neu errichteten Hauptzollamt mit Lagerhaus würden die Nebenzollämter zu Steinheim, Seligenstadt, Hainstabt, Schafheim und das an der Offenbacher Schiffbrücke untergeorbnet. Höhere und niebere Zollbeamte würden angestellt. Die Grenzaufseher ober Grenzjäger — zuletzt über 50 — in grauem Rock mit grünem Kragen, das Käppi auf dem Kopf, den Säbel an der Seite und den Karabiner umgehängt, sorgten bafür, daß nichts über die Grenze geschmuggelt würde. 2. Die Hauptgegenstänbe des Offenbacher Meßhanbels waren Leber, Leinwanb, Waren ans Baumwolle, Wolle und Seibe, Eisen- und Kurzwaren, Steingut, rohe Häute und Schafwolle. Die Meßbuben stauben in der Allee vom jetzigen Kaiser-Friebrich-Hotel an bis zur Dom strafte; auch waren Nieberlagen für Waren in den Häusern der Hauptverkehrs- x) Aus diesem Zollvertrag entstand später der deutsche Zollverein.
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