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1. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 37

1882 - Gütersloh
Friedrich Wilhelm I. 37 daß er bereinften ein Feind von aller übermäßigen Pracht sein würde." * An einem strengen Wintertage, wo es jebermann fror, faßen die hochabeligen, kurfürstlichen Kammerherren, ihre weißen Lockenperücken gleich mächtigen Schafpelzen auf den Häuptern, ringsum das prasselnbe und knisternbe Kaminfeuer, bamit sie ihre steif geworbenen ©lieber wieber erwärmten. Es war seltsam babei anzusehn, wie die Herren ihre Köpfe rückwärts bogen, daß ja kein zünbenber Funke in die kostbaren Pariser Kunstwerke hineinführe. Der in das Zimmer tretenbe Prinz sah lächelnb btefen aalartigen Winbungen und Verrenkungen der biegsamen Hofleute zu. Dann aber ergriff ihn ein mutwilliger Gebanke. Er riß seine kleine Stutzperücke vom Kopfe und warf sie in das Feuer, inbent er rief: „Ein Feigling, der es mir nicht nachthut!" Die Kammerherren sahen verblüfft über biefen kuriosen Einfall nach dem Prinzen. Aber als sie merkten, daß es ihm ernst sei, thaten sie ihm in ihrer gefügigen Weise, obwohl zögernb, den Willen und warfen ihre vorher so sorgsam behüteten Perücken zur großen Heiterkeit Friedrich Wilhelms mitten in die Flammen hinein. 3. Einst warf der junge Friedrich Wilhelm in einem Wutausbruch den Unterhofmeister von Branb eine hohe steinerne Treppe hinunter. Der Mann hätte des Tobes fein können, kam jeboch mit einer Halsverrenkung bavon. 4. Friedrich I. war ein prachtliebenber Fürst. Wenn nun schon die geringsten Gelegenheiten ihm Anlaß zur Abhaltung von Festlichkeiten aller Art gaben, so ist es nicht zu verwunbern, daß der Hos gelegentlich der Hochzeit des Kronprinzen den höchsten Pomp entfaltete. 104 Staatskutfchen in Begleitung von zwei neu uniformierten Regimentern der Schweizergarbe und der
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