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1. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 38

1882 - Gütersloh
38 Friedrich Wilhelm I. Leibgarde zu Pferde holten die junge Braut ein, die selbst mit 40 Karossen und Kutschen und mit zwölf kurfürstlich hannoverschen Rüstwagen und 65 Bauernwagen für ihre Ausstattung dahergefahren kam. Die Festlichkeiten währten drei Wochen, und die Feuerwerke, Tierhetzen, Ballette, Komödien, Maskeraden, Opern und Konzerte wollten kein Ende nehmen. Die Neumark lieferte allein zur Vermählungsfeier aus Befehl 640 Kälber, 7600 Hühner, 1102 Puten, 650 Gänse, 1000 Enten, 1000 Paar Tauben und 120 Schock Eier. Die Provinz Preußen hatte die Lieferung von 100 Stück fetten Ochsen, und so geschah es in jeder Provinz je nach Verhältnis. 5. Einst wurde dem Könige Friedrich Wilhelm I. berichtet, daß ein Amtmann 70 Stück Vieh durch eine Seuche verloren habe und dafür eine Entschädigung von 403 Thalern verlange. Er verfügte am Rande des Berichts in feiner kurzen, bündigen Weise: „200 Thaler. Der Kerl hält mehr Vieh, als zum Dünger nötig ist; hofft beim Viehsterben zu profitieren." * * * Ein anderes Mal wurde bei ihm angefragt, ob in einer kleinen Stadt zur Erbauung eines Thorschreiberhauses 613 Thaler zu bewilligen seien. „In Potsdam kann ich so ein Haus für 80 Thaler bauen, ich habe jetzt kein Geld; aber 50 Thaler gebe ich, davor sollen sie was bauen, mit Lehm geklebt." So lautete die Antwort. 6. Als der König eines Morgens früh nach seiner Gewohnheit in Potsdam spazieren ging, fand er Reisende aus der Straße, die mit der Nachtpost von Hamburg gekommen waren und nun schon lange Zeit vergeblich dem schlafenden Postmeister klopften. Da hat denn der König mit seinem Rohrstock den faulen Postmeister eigenhändig aus seinem Bette und auch zugleich aus dem
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