Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 119

1882 - Gütersloh
König Friedrich Wilhelm Iv. 119 und seine Lebhaftigkeit macht Verstellung unmöglich. Er lernt mit vorzüglichem Erfolge Geschichte, und das Große und Gute zieht seinen identischen Sinn an sich. Für das Witzige hat er viel Empfänglichkeit, und seine komischen, überraschenden Einfälle unterhalten uns sehr angenehm. Er hängt vorzüglich an der Mutter, und er kann nicht reiner sein, als er ist. Ich habe ihn sehr lieb und spreche oft mit ihm davon, wie es sein wird, wenn er einmal König ist." Dieser schreckliche Krieg hatte die ganze königliche Familie in tiefe Trauer gestürzt. Preußen war vollständig niedergeworfen, und das Land bis an die Elbe mit Frankreich vereinigt. Von den königlichen Kindern wußte der Kronprinz als der älteste den Schmerz der hohen Eltern am meisten zu würdigen. Zwar siedelte die königliche Familie im Winter 1809 wieder nach Berlin über, aber eine rechte Fröhlichkeit wollte nicht wieder aufkommen. Das Maß des Jammers war auch noch nicht voll. Es fand erst seinen Höhepunkt, als die edle Königin ihre treuen Augen für immer schloß. Im Sommer 1810 stand der Kronprinz mit seinem Bruder an der Bahre der geliebten Entschlafenen. Die zarte Hand, welche sie so liebreich gepflegt, hatte, war erstarrt und kalt. Heiße Thränen weinte der liebende Sohn um die Mutter, an der er so vorzüglich hing. Doch nun war auch der Morgen der Freiheit nicht mehr fern. Von Rußland her zogen die Trümmer des Franzosenheeres, welche den russischen Koloß hatten niederwerfen sollen, und das Vaterland griff zu den Waffen. Der Kronprinz war 16 Jahr alt, und daher bereits vollständig in dem Soldatenhandwerk ausgebildet. Seit Jahren hatten ja Preußens Söhne ihren Arm gestählt durch fleißige Übung in den Waffen, und der Kronprinz war keineswegs zurückgeblieben. Es fehlte nicht nur nicht an Kraft und Übung, auch ein heiliger Wille beseelte ihn (1). Mit Siegeszuversicht zog er aus an der Seite seines königlichen Vaters und nahm an den meisten Hauptschlachten der Freiheitskriege teil, (2) bis endlich die Sonne des Friedens über Europa aufging. So war nach
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer