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1. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 175

1882 - Gütersloh
Augusta, Kaiserin von Deutschland. 175 und höchstem Geschick ein in ihr großes Liebeswerk. Die Landesmutter mußte allen andern Müttern jetzt erst recht mit bestem Beispiel voran gehen, um die Herzen zu erwärmen für die große Sache und um sie zu öffnen den Bitten der Bedrängten. An der Spitze des „vaterländischen Frauenvereins" stehend, ging sie nebenbei allen anderen patriotischen Frauenvereinen mit Rat und Hülfe zur Hand. Das schöne Vorbild wirkte denn auch mit fast unglaublicher Geschwindigkeit. Kaum hatte die Königin das mahnende Wort gesprochen: „Das Vaterland erwartet, daß alle Frauen bereit find, ihre Pflicht zu thun, Hülfe zunächst an den Rhein zu senden!" da begannen in allen Ecken und Winkeln Deutschlands sich Frauenhände zu regen im edelsten Wetteifer für die heilige Sache. Und wie der Königin Opferwilligkeit keine Grenzen kannte, so fand sie auch darin bald ihre Nachahmer, ein jeder nach Können und Vermögen (2). Neben all diesem liebreichen Schaffen und Wirken aber verfolgte die hohe Frau auch sorgsam den Gang des Krieges in Feindesland. Mit hehrer Begeisterung vernahm sie die herrlichen Siegesnachrichten und mit inbrünstigem Danke wandte sie sich an ihren Schöpfer (3). Das Volk da draußen aber umringte jubelnd den Palast und brachte seiner Königin den Dank des Vaterlandes aus tiefster Überzeugung (4). Der große Krieg ist ehrenvoll für Deutschland beendet, aber wie der kaiserliche Landesherr nicht duldet, daß die Schwerter in der Scheide festrosten, so setzt auch die Landesmutter ihr edles Werk fort. Die Frauenvereine sind nicht aufgelöst, sondern wirken weiter in edlen Friedenswerken, um stets bereit zu sein, wenn etwa noch einmal das Vaterland ihrer bedürfte. Mit welcher Liebe das Volk aber einem Herscherpaare zugethan ist, das einerseits bestrebt ist, die Ehre des Landes bis ins kleinste zu erhalten, andererseits Gottesfurcht und Nächstenliebe je mehr und mehr erblühen zu lassen, das bewies es so recht am 11. Juni 1879, dem Tage der goldenen Hochzeitsfeier des hochverehrten Kaiserpaares. Niemals zuvor hat ein Volk — auch das deutsche
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