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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in mittleren Schulen, insbesondere für Militäranwärter- und Kapitulantenschulen - S. 57

1915 - Breslau : Hirt
Vii. Brandenburg im Dreißigjährigen Kriege. 57 fast ohne Widerspruch an Brandenburg. Jedoch erst der Große Kurfürst hat die (Dberlehnshoheit Polens abgeschüttelt und sich zum selbständigen, auch vom deutschen Kaiser unabhängigen Herzog von Preußen gemacht. In diesem souveränen (unabhängigen) Besitz sonnte sich sein Sohn als Zrieörich I. die Königsfrone aufs Haupt setzen (1701). Noch einmal trat öieses Lanö in Den Doröergrunö der preußischen (Beschichte, 1813: von hier aus nahm die patriotische Erhebung gegen Napoleon I. ihren Anfang. Vii. Brandenburg int Dreißigjährigen Kriege. 1. Don 1618—1640. Die Regierung des Kurfürsten Georg töilfyclm (1619 bis 1640) fällt in die Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Diese Zeit hätte außerordentlicher Männer und außerordentlicher Mittel bedurft. Leider fehlte es Brandenburg an beiden. Georg Wilhelm darf man wohl als den schwächsten Herrscher aus dem Hause der Hofyenzollern bezeichnen. Er war ein Kürst, der in Zriedens-jahren sein Land mit Glück regiert hätte, der jedoch den verworrenen Zeiten des großen Krieges nicht gewachsen war. Zudem waren ihm die Hände gebunden durch die Engherzigkeit der Stände, in deren Besitz infolge Verschulden früherer Herrscher die landesherrliche Gewalt größtenteils gekommen war. Die wiederholten Anträge des Kurfürsten, die Mittel für ein Heer, das der Größe des Lanöes entsprochen hätte, zu gewähren, lehnten sie ab: ja die bestehenöen Kompagnien - öahin ging ihr Wille — sollte man auflösen, 130 Mann kurfürstliche Leibwache seien vollauf genug! Der erste Ratgeber des Kurfürsten, Graf von Schwartzenberg, riet zum Anschluß an Den Kaiser oöer neutral zu bleiben. So wagte es der Kurfürst nicht, seinem Schwager, dem am Weißen Berge bei Prag besiegten $rieörich von der Pfalz, Aufenthalt in der Mark zu gewähren. Georg Wilhelm mußte sich dem Kaiser und den kaiserlichen $elöherren fügen, lief er öoch geraöezu Gefahr, sein Land zu verlieren, dessen Kurhut tatsächlich’bereits dem allgewaltigen wallendem in Aussicht gestellt war. Bei der Landung des Schweöenfönigs Gustav Aöolf wäre es für Branöenburg das richtigste gewesen, sich mit ihm zu verbinöen. Die Stänöe entschieöen sich aber für die Seite des Kaisers. So kam es, öaß sich Georg Wilhelm nach dem schmählichen Falle Magöeburgs schließlich zwingen lassen mußte, Den Schrveöen einige $estungen zu öffnen und ihnen monatlich 30 000 Taler zu zahlen. Als nach dem Toöe Gustav Aöolfs Sachsen mit dem Kaiser $rieöen machte, verließ auch Georg Wilhelm die Schtveöen roieöer, ja er erklärte ihnen schließlich sogar den Krieg. Er rüstete ein stattliches Heer von 7000 Mann, das aber dem Kaiser den Treueiö leisten mußte. Nun tvuröe die Mark erst recht der Tummelplatz für langjährige, verheerenöe Kämpfe zwischen den Schrveöen und den Kaiserlichen. Der einzige Erfolg für den Kurfürsten war, öaß ihn der Kaiser mit Pommern belehnte, öessen Herrschergeschlecht erloschen war. Dafür wuröen die rheinischen Länöer von den hollänöern mit Beschlag belegt, und die Kurmark selbst kam in die hanö schweöischer Truppen. Der Besitz Preußens endlich hing davon ab, ob der König von Polen den Kurfürsten öamit belehnte. Das Lanö hatte in der fürchterlichsten Weise die Schrecken des Krieges gekostet. Sreunö und $einö hatten es zur Wüste gemacht. Die Bevölkerung war um mehr als ein Drittel gesunken. Gewerbe, hanöel und Derkehr ruhten vollstänöig. Die Acker und Wiesen lagen unbebaut. Die Horsten waren größtenteils nieöer-geschlagen. Unö trotz alleöem wuröen von den unglücklichen Bewohnern hohe Kriegs-
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