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1. Geschichte für mecklenburgische Schulen - S. 38

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 38 — In Pilgertracht gekleidet und von einigen Priestern und Mönchen geleitet, zogen die Kinder in großen Scharen nach dem Mittelmeere, um sich daselbst einzuschiffen. Viele aber erlagen den Anstrengungen des Weges, andere fielen Seeräubern in die Hände, und nur wenige kehrten, von ihrer Schwärmerei geheilt, in die Heimat zurück. Obwohl mehr als sechs Millionen Menschen ihr Leben für die Eroberung des heiligen Landes dahingegeben hatten, so konnte man sich doch nicht dauernd den Besitz desselben sichern. Jerusalem, Bethlehem und andere eroberte Städte gingen nach und nach wieder in die Hände der ^291^ Türken über, und 1291 mußte nach dem unglücklichen Ausgange des siebenten Kreuzzuges auch Akkon, die letzte „fränkische" Besitzung, abgetreten werden. Damit hatten die Kreuzzüge ihr Ende erreicht. 10. Einfluß der Kreuzzüge auf die Kultur. Wenn durch die Kreuzzüge ein äußerer Erfolg auch nicht erzielt worden ist, so sind sie doch für die Entwicklung der europäischen Kultur von großer Bedeutung gewesen. Durch sie gewann der Papst, der ja als der eigentliche Oberbefehlshaber angesehen wurde, ganz bedeutend an Ansehen. Durch sie wurde der Ritterstand begeistert, sein Schwert dem Dienste Gottes zu widmen und für die Ausbreitung des Evangeliums zu wirken. (Ritterorden S. 46.) Den reichsten Gewinn aber trugen die Städte davon. In den fremden Ländern und Städten lernte man fremde Sitten und Gebräuche, Künste und Gewerbe kennen. Bald entwickelte sich nun auch in der Heimat das Gewerbe zu großer Blüte; man fing an, mit fernen Ländern Handel zu treiben, und so gelangten die Bürger in den Städten zu großem Wohlstände. Auch für die Bauern waren die Kreuzzüge nicht ohne wichtige Folgen: viele Leibeigene erlangten durch ihre Teilnahme Freiheit und Selbständigkeit. 4. friedricb I. 1152—1190. 1. Kampf der Welfen mit den Hohenstaufen. Mit Konrad Iii. (1138 bis 1152) beginnt die Reihe der hohenstausischen Kaiser, deren Stammschloß sich auf dem Staufen (mitten im Schwabenlande) befand. Zu feiner Zeit war der mächtigste Fürst in Deutschland Heinrich der Stolze, Herzog von Bayern und Sachsen. Da er sich empörte, wurde er seiner beiden Länder entsetzt. Nach seinem Tode erhielt sein zehnjähriger Sohn, der nachmalige Heinrich der Löwe, nur Sachsen zurück. Sein Oheim Welf griff für ihn zum Schwerte. Bei Weinsberg kam es zur Schlacht. Das Feldgeschrei der Bayern war: „Hie Welf!" — die Losung der Hohenstaufen: „Hie Waiblingen!" (Stammgut der Hohenstaufen.) Daraus entstanden die Parteinamen „Welfen" (auf deren Seite auch der Papst stand) und „Waiblinger", die die streitenden Parteien im Kampfe zwischen Kaiser und Papst bedeuteten, der in der Folge ein ganzes Jahrhundert Deutschland zerrüttete. (Gedicht: Die Weiber von Winsperg, von Chamisso.) 2. Friedrich Barbarossa. Friedrich, aus dem Hanse der Hohenstaufen, war ein stattlicher Held, mit blauen Augen und hellblondem, lockigem Haar. In allen ritterlichen Künsten geübt, war er noch als Greis kräftig wie ein Jüngling. Demütige Bitte fand leicht bei ihm Gehör, und den Armen teilte er oft mit eigener Hand Almosen aus. Seines rötlichen Bartes wegen nannten ihn die Italiener Barbarossa, d. h. Rotbart.
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