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1. Geschichte für mecklenburgische Schulen - S. 41

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 41 — d) Versöhnung. Den Löwen verließ indessen sein Mut nicht; mannhaft kämpfte er gegen alle seine Feinde. Dod) seine Tapferkeit war umsonst. Um aber wenigstens seine Erbländer Brannsd)weig und Lüneburg zu retten, ging er zuletzt nach Erfurt zum Kaiser und bat diesen kniend um Lösung aus der Acht. Als der Kaiser ihn so tief gebeugt sah, gedachte er in Tränen der alten Freundschaft und sprach zu ihm: „D Heinrich, wer anders hat bid) denn gestürzt als du selbst!" Er löste die Acht, aber erhöhen konnte er ihn ohne Zustimmung der Fürsten nicht. Diese beschlossen: Braunschweig und Lüneburg sollen dem Löwen bleiben, doch muß er so lange von der deutschen Erde jort, bis der Kaiser ihm erlaubt, zurückzukehren. Ta zog denn der gedemüügte Fürst mit Weib und Kindern, arm und verbannt, nad) England zu seinem Sd)wieger-vater, dem König Heinrich Ii. Der Kaiser gestattete ihm jedoch schon nach drei Jahren, zurückzukehren. , 5. Das Reichsfest zu Mainz. Friedrich hatte seine Macht wieder hergestellt und wollte der Welt die Herrlichkeit seines Reiches durch ein glänzendes Fest zeigen, das er zu Pfingsten des Jahres 1184 zu Mainz veranstaltete. Fürsten, Bischöfe, Gesandte, allein 70000 Ritter und Krieger ritten in die hölzerne und linnene Feststadt ein, die zwischen Mainz und dem Taunus entstanden war. Am Pfingstmontag wurden die beiden ältesten Söhne des Kaisers, von denen einer schon die Krone trug, mit dem Schwerte gegürtet und leisteten das Ritter-gelübde. 20000 Ritter nahmen an dem nachfolgenden Turniere teil. Der greise Kaiser felbst, noch immer schön und edel von Gestalt und Haltung, ritt mit in die Schranken. Lange noch sprach man von den glänzenden Tagen, und , die Sänger priesen die Herrlichkeit, aber auch die Güte und Gastlichkeit des Kaisers. 6. Kreuzzug und Tod. 88 Jahre war Jerusalem in den Händen der Christen gewesen, jetzt eroberte es der Sultan von Ägypten. Darüber^geriet die ganze Christenheit in Trauer. Der Papst forderte alle christlid)en Fürsten und Völker auf, die Stadt zum zweitenmal den Ungläubigen zu entreißen. Im Frühlinge des nächsten Jahres (1189) sammelte sich bei Regensburg ein Heer ii89 von 150000 Mann. Der alte Barbarossa stellte sich an die Spitze desselben. Mit Mühe erreichte er endlich Kleinasien. Türkische Reiter umschwärmten das Heer Tag und Nacht. (Gedicht: Schwäbische Knude.) Endlich kam es zur Schlacht, und die Kreuzfahrer siegten. Mit neuem Mute zogen sie weiter, bis an den Saleph. Eine schmale Brücke führte über das Wasser. Der Kaiser, des langen Wartens müde, gab seinem Pferde die Sporen und sprengte in den Fluß. Aber die Wellen rissen den kühnen Greis mit sich fort. Ein Ritter stürzte ihm nach und brachte ihn auch ans Land — aber nur als Leid)e. 7. Sage vom Khffhäuser. Über alle Beschreibung groß war die Trauer und Bestürzung im Heere. Viele kehrten sogleich zu Sd)isse in ihre Heimat zurück. Wo Kaiser Friedrich sein Grab gesunden, weiß man nicht. Die Sage aber, die zuerst an seinen großen Enkel Friedrich Ii. anknüpft, versetzt ihn in den Kt) ff h auf er. In Zeiten, wo das deutsche Reich ohnmächtig zusammengebrochen war und Raben aller Art um Deutschlands Herd flatterten, schauten das Volk und feine Dichter hoffnungsvoll nach dem Kyffhänfer: Barbarossa sollte mit Macht hervorgehen, alle Schmach tilgen und des Reiches Herrlichkeit wiederbringen.
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