Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte für mecklenburgische Schulen - S. 95

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 95 — Frieden unter den Waffen, um immer kriegsbereit zu sein. So würde er der Schöpfer des ersten stehenben Heeres in Deutschland Nach und nach vergrößerte er seine Heeresmacht von 3000 bis auf 30000 Mann. Die Soldaten bekamen eine einheitliche Kleibung, die Reiter weiße, die Infanterie blaue Röcke. Bei der Einrichtung des Heeres staub ihm befonbers der General Derfflinger treu zur Seite. Er war in Österreich geboren, hatte sich im Dreißigjährigen Kriege als schwebischer Reiterführer rühmlich hervorgetan und es bis zum General gebracht. Dann lebte er als Gutsbesitzer in der Mark. 1655 trat er in den Dienst des Kurfürsten, der ihn wegen feiner hervorragenben Verbienste um die Aus- bilbung der Reiterei zum Felbmarschall ernannte. 12. Steuern. Der Abel war bisher fast steuerfrei. Die Kosten für das stehenbe Heer hatten die Hausbesitzer in Stadt und Laub aufzubringen. Diese Grunbsteuer (birefte Steuer) würde auf das flache Laub beschränkt und gerechter verteilt. Für die Städte bagegen führte der Kurfürst die Verbrauchssteuer ein. An den Stabttoren mußte hinfort für (betreibe, Vieh, Fleisch, Bier und anbere Gegenstänbe, die zum Markt gebracht würden, eine Abgabe gezahlt werben (inbirefte Steuer). Diese Steuer brachte dem Staate viel ein, den Hausbesitzern aber schaffte sie Erleichterung. So besamen die Leute wieber Lust zu bauen. In Berlin allein würden in brei Jahren 150 Häuser gebaut. 13. Sorge für das Volkswohl. Bei all den Kriegsunruhen vergaß der Große Kurfürst nicht, immerbar aufs treueste für das Wohl seines hartbebrängten Volkes zu sorgen. Dem Laub manne verschaffte er Vieh und Saatkorn, und in die entvölkerten Gegenben zog er Ansiedler aus Holland und der Schweiz, die den scmbigen und sumpfigen Boden der Mark in fruchtbare Felber und Gärten umwanbelten. Von jedem Bauer verlangte er, daß er bei feinem Hause einen Garten anlegte, und keiner sollte heiraten, wenn er vorher nicht wenigstens sechs Obstbäume gepfropft und ebensoviel Eichbäume gepflanzt hätte. Dem Gewerbe kam er zu Hilfe, inbem er Webereien, Gewehrfabriken, Glashütten, Eisenhütten und Tabakfabriken erbaute. Auf auslänbische Waren legte er hohen Zoll (Schutzzoll) ober verbot ihre Einfuhr ganz. Von befonberem Vorteil war die Aufnahme der aus Frankreich vertriebenen Hugenotten. Unter ihnen gab es geschickte Teppich- und Seibenweber, Golbarbeiter, Tischler und Uhrmacher, die solche Gewerbe in Braubenburg zur Blüte brachten. Zur Hebung des Hanbels üerbanb der Kurfürst die Oder mit der Spree durch den Friedrich-Wilhelm-Kanal. Berlin wurde so der Verkehrsmittelpunft an einer Wasserstraße von Breslau bis Hamburg. Der Kurfürst richtete eine regelmäßige Postverbindung vom Rhein bis nach Memel ein und kümmerte sich wenig um den Einspruch des Fürsten von Thurn und Taxis, der das Postwesen im Reiche in Händen hatte. — Der Große Kurfürst schuf sogar eine Kriegsflotte, die er zuerst im schwedischen Kriege verwandte. Einmal nahm er mit ihr den Spaniern ein Kriegsschiff fort, als sie ihm die versprochene Kriegsunterstützung nicht zahlen wollten. —An der Goldküste in Afrika nahm Friedrich Wilhelm einen Landstrich in Besitz und legte dort das Festungswerk Groß-Friedrichsburg an. Die Kolonie sonnte aber nicht recht zur Blüte kommen, daher hat sie Friedrich Wilhelm I. später an die Holländer verkauft. 14. Als Christ. Der Kurfürst war ein frommer Christ. Sein Wahlspruch war: „Gott meine Stärke," und diesem Wahlspruche gemäß lebte er auch. Jeden
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer