Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte für mecklenburgische Schulen - S. 126

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 126 — ^■age lang verteidigten sie beit Ort — dann zogen sie ab. Die Stadt aber aina in Flammen auf, und am nächsten Morgen fand Napoleon an Stelle der Stadt nur emen Aschenhaufen vor. Mühsam ging der Zug vorwärts. Bei Borodino 100 km diesseit Moskau, stellten sich die Russen abermals zur Wehr. Napoleon siegte; die Russen zogen sich zurück und überließen ihre Hauptstadt Moskau dem Feinde. 4. Brand in Moskau. Der Anblick dieser schönen Stadt erfüllte das ermattete Heer mit neuem Mute; dort gab es ja reiche Beute und Speise und Lrank Un Überfluß. Aber sonderbar! Die Straßen waren menschenleer, die zensier der Paläste verhangen. Die meisten Einwohner waren mit ihrer besten Habe geflüchtet; aber Verbrecher, die man aus den Gefängnissen entlassen hatte waren m der Stadt zurückgeblieben. Napoleon bezog den Kreml, seine Armee die leerstehenden Paläste.^ Aber schon in der ersten Nacht brach an einzelnen stellen Feuer aus, ebenso in der folgenden, und bald stand die ganze Stadt m Flammen. Die Russen selbst hatten das Feuer angelegt. Nun mußten die -Lnippen Napoleons vor der Stadt ein Lager beziehen. 5. Die Mecklenburger 1812. Mecklenburg hatte schwer unter Truppendurch-zügen zu leiden. Die mecklenburgischen Soldaten sammelten sich in Woldegk und zogen nach Stettin. Sie waren so schlecht eingekleidet, daß sie zunächst dort bleiben mußten. Nur ein Teil der Strelitzer kam bis Moskau; die Schweriner erhielten 400 km davon entfernt schon die Nachricht von dem Unteraana der Stadt. ' 9 b 6. Rückzug. In dieser bedrängten Lage bot Napoleon dem Kaiser Alexander den Frieden an. Dieser ließ ihm jedoch sagen: „Jetzt ist der Krieg nicht aus, jetzt soll er erst recht ansangen." So mußte sich denn Napoleon Mitte Oktober zum Rückzüge entschließen. Anfänglich war die Witterung noch längere Zeit milde, aber im Heere herrschte bereits die größte Unordnung, die vor allem durch die Zuchtlosigkeit und das liederliche Wesen der Soldaten hervorgerufen wurde, ^hren höchsten Grad erreichte aber die Not, als das Wetter umschlug und Mangel an Lebensmitteln sich einstellte. Im Dezember stieg die Kälte bis auf 35 Grad, und hoher Schnee bedeckte Weg und Steg. Die Soldaten hatten kein Brot und verzehrten die gefallenen Pferde mit Heißhunger. Ihre Schuhe und (Stiefel waren zerrissen; die Füße wurden mit Lumpen umwickelt; viele hinkten oder gingen auf Krücken. Ganze Haufen lagen am Morgen tot um die erloschenen^ Wachtfeuer. Tag und Nacht umschwärmten Kosaken die Fliehenden, und Tausende fielen in ihre Hände. ^as schrecklichste auf dem Rückzüge war der Übergang über die Beresina. Mit Mühe baute man zwei Brücken über den Fluß, aber nur langsam konnte die Menschenmenge hinüber. Da, am dritten Tage, erschienen die Russen mit Kanonen und beschossen die Brücken. Nun stürzte alles, was noch auf jener Seite war, auf die Brücken zu. Es entstand ein furchtbares Gedränge. Plötzlich brach die eine Brücke. Die Soldaten hinten wußten nichts davon und drängten die vorderen mit Gewalt in den Fluß hinein. man das Unglück entdeckte, stürzte der Menschenschwarm sich ans die andere Brücke. Wagen, Pferde und Menschen lagen hier über- und untereinander. Die nachfolgenden gruppen kletterten über die am Boden liegenden hinweg, und Tausende stürzten in den tfluß. Als Napoleon mit dem Hauptheere hinüber war, wurde die Brücke abgebrochen. Wer noch drüben war, fiel den Russen in die Hände.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer