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1. Geschichte für mecklenburgische Schulen - S. 137

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 137 — 3. Friedrich Franz Ii., der Sohn von Paul Friedrich kam schon mit 19 Jahren auf den Thron und ist während seiner 41jährigen Regierung seinem Volk ein rechter Landesvater geworden. Er bezog das alte Herzogsschloß aus der Insel im Schweriner See und begann dort 1845 das prächtige Schloß zu erbauen, das wir heute bewundern. 1846 konnte die feierliche Eröffnung der Berlin-Hamburger Bahn stattfinden. Bald nachher fuhren die ersten Züge der Mecklenburgischen Staatsbahn auf den Strecken Schwerin—hagenow; Schwerin-Wismar, Güstrow, Rostock, und die ersten Telegraphenlinien wurden gelegt. — In die Regierungszeit Friedrich Franz Ii. fallen Ereignisse von großer Bedeutung, wie das Revolutionsjahr und die deutschen Einheitskriege. Xiv. Gründung des neuen Deutschen Reiches. i. friedlich (tiilbchn Iv. 1840—1861. Revolution von 1848. 1. Verfassungsfrage. In fast allen Ländern regierten damals die Fürsten nach ihrem eigenen Willen. Sie gaben Gesetze und legten Steuern auf, ohne die Meinung des Volkes zu hören. (Unbeschränkte Monarchie.) Auch in Preußen war das der Fall. Nachdem aber das Volk in den Freiheitskriegen sein Blut für das Vaterland vergossen hatte, erhoffte es für sich auch eine größere Freiheit. Vor allem wünschte es, durch selbstgewählte Vertreter bei Beratung der Gesetze sowie Feststellung der Steuern seinen Willen zum Ausdruck zu bringen. (Beschränkte Monarchie.) Schon Friedrich Wilhelm Iii. hatte dem Volke die gewünschte Verfassung in Aussicht gestellt, aber nicht gegeben. Auch sein Sohn Friedrich Wilhelm Iv. wollte anfangs von einer solchen nichts wissen, da er fürchtete, durch die Einrichtung einer Volksvertretung von seiner königlichen Macht zuviel einzubüßen. 2. Revolution von 1848. Im Februar 1848 war in Frankreich wiederum eine Revolution ausgebrochen. Man hatte den König verjagt und eine Republik errichtet. Die Nachricht davou zündete auch in Deutschland. Die Unzufriedenheit war auch hier überall groß. König Friedrich Wilhelm Iv. erließ am 18. März eine Bekanntmachung, worin er dem Volke eine freiheitliche Verfassung versprach. Als er am Nachmittage vom Balkon des Schlosses herab selbst seinen Entschluß verkündete, da schwenkte das Volk auf dem Schloßplätze die Hüte und rief ihm brausende Hurras entgegen. Während dann aber das Militär die zu weit Vordringenden zurückhalten wollte, fielen plötzlich zwei Schüsse. Niemand wußte, woher sie gekommen waren. Es war auch keiner getroffen worden. „Wir sind verraten!" schrie das Volk und griff zu den Waffen. In wenigen Stunden waren alle Straßen durch Barrikaden gesperrt und Häuser und Fenster mit Bewaffneten besetzt. Nun folgte ein blutiger Straßenkampf, der die ganze Nacht andauerte. Von diesem Blutbade aufs tiefste bewegt, gab der König Befehl zum Abzüge des Militärs und willigte in die Errichtung einer Bürgerwehr. Während dieser bewegten Zeit stockte Handel und Wandel. Die wohlhabenden Familien verließen Berlin, die Armen aber litten Not; denn es fehlte an Verdienst. Erst allmählich wurde die Ruhe in Berlin wieder hergestellt.
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