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1. Königreich Sachsen - S. 22

1889 - Dresden : Huhle
22 Iii. Orographische Verhältnisse des Landes. viel Zucker eingesotten — da sie sehr sauer ist — gern gegessen. In großen Gruppen zusammen steht die Sweertia perennis, ein nur in höhern Gebirgsregionen vorkommendes Enziangewächs mit stahlblauen, dunkelpunktierten Blüten. Strauchartig , 1—1v2 m hoch, erhebt sich in der Nachbarschaft der Moorfläche der Stnrmhuthahnensnß (Banunculus aconitifolius) in prächtigem, schneeweißem, leiber sehr leicht abfallendem Blumenschmücke und der blaublütige Milchlattich (Mulgedium alpinum). Weitere Hochmoorpflanzen finb ein unscheinbares Cypern-gras (Carex pauciflora) und die mit ihren roten Blumenköpfchen toeithinleuchtenbe Alantbistel, die hier ihre ganze, stolze Schönheit entfaltet und ihres süßen Honigs wegen von Schmetterlingen und Hummeln eifrigst umschwärmt wird. Als schmucke Hochlandsgäste begrüßen wir noch das weißfleckige Wollgras (Eriophorum fagina-tum), das Blutauge (Comarum palustre) mit seinen dunkelroten, düstern Blumensternen, Pflanzen, die sichs auch in Niederungsmooren wohl sein lassen. Verbreiteter, besonders auf der Kammhöhe des Gebirges von Karlsfeld bis Sebastians-berg, tritt noch der Brandlattich (Homoyyne alpina) auf. Die größten Hochmoore liegen auf der böhmischen Seite des Kammes: das eine bei Gottesgab, westlich vom Fichtelberg an dem Oberwiesenthal-Joachimsthal-Karlsbader Straßenzuge, 1000 m über dem Meere, welches dem Schwarzwasserx) seine Wässer zuführt, und das andere südlich vom sächsischen Flecken Karlsfeld, der Kranichsee genannt, welches, in einer Meereshöhe von 915 m, zwei Stunden im Umfang hat und jahraus, jahrein 1800 Hektoliter in der Stunde oder 500 Liter Wasser in der Sekunde an die hier entspringenden Flüsse abzugeben vermag, ohne daß eine Wasserverminderung im Moore selbst eintritt2). Von geringerer Ausdehnung sind die Hochmoore bei Altenberg (Quelle der roten Weißeritz), Zöblitz, Marienberg, Jöhstadt und in der Gegend von Reitzenhain und Satzung. Die wichtigsten Berge des Erzgebirges und feiner Vorhöhen. a) Die mittlere Gruppe. Die höchste Warte des Gebirges bildet der Keilberg. Er liegt, uahe der sächsischen Grenze, bereits in Böhmen und erreicht eine Höhe von 1243 m. Seit einigen Jahren erhebt sich auf seinem Gipfel ein stattlicher, vom böhmischen Erzgebirgsverein erbauter Turm, der eine geradezu überwältigende Rnndsicht bietet. Der Blick reicht westlich bis zum Fichtelgebirge, östlich bis zum Rieseugebirge und streift von den steil abfallenden und dichtbewaldeten Hängen des Erzgebirgs-kammes bis tief in das gesegnete Böhmerland hinein, wo formenreiche Berggruppen, tiefeingesenkte Thäler, zahlreiche Ortschaften, herrliche Fluren und dunkle Wälder sich zu einem wahrhaft groß- 1) Oberhalb des Moores übrigens hell und klar. 2) a) Die Wilzsch geht durch Karlsfeld und mündet unterhalb Rautenkranz in die Zwickauer Mulde b) Die große Pyra durch Morgenröthe, Mündung bei Rautenkranz in die Zwickauer Mulde. c) Die Rohlau geht nach Süden in die Eger.
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