Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Königreich Sachsen - S. 78

1889 - Dresden : Huhle
78 Das Lausitzer Gebirgssystem. auseinander und auch die Flora trägt ein sehr wechselvolles Gepräge zur Schau. Die Granitbergmassen erscheinen meist ruhig, breit, behäbig; nur in wenig Ausnahmefällen treten sie in schroffen Teufelskanzeln und unbändigen Wirrblöcken auf. Kühner, gewaltsamer geformt sind die von Basalten gebildeten zahlreichen Kuppen; seltsam und wunderlich zerrissen bauen sich die Qnadersandsteinmaffen in die südlichen Teile des Gebirges ein. Fehlt nun durchweg dem ganzen Lausitzer Gebirge das Großartige, das Packende und Wildmalerische, das vereinzelt im Erz-und Riesengebirge, in gedrängter Masse aber im Elbsandsteingebirge uns entgegentritt, so fehlt ihm auch, mit Ausnahme einiger bevorzugter Brennpunkte, die große Wanderflut der Reisewelt aus der Fremde in der Sommerzeit. Nichtsdestoweniger aber ist es ein überaus anmutiges und liebliches Berggelände, das nicht nur von seinen, mit tiefem Feingefühl für die Natur begabten Bewohnern in wohlverdienten Ehren gehalten, sondern auch von sinnigen Naturfreunden aus der näheren Umgebung geschätzt und gern ausgesucht wird, abgesehen von Mineralogen, welche seltene und fesselnde Erscheinungen in der Gesteinswelt, wie z. B. die einzig dastehende Basaltabsonderung in schönen prächtigen Platten am Löbauer Berge und die Absonderung des Sandsteins in mächtigen Säulen in den Steinbrüchen bei Jonsdorf südlich von Zittau mit Vorliebe aufsuchen. Die schönen Wälder der Lausitz, ihre stillen, sonnigen Heideflächen und einsamen Moore; ihre wohlangebauten Fluren, in deren leicht gefalteten Thälern die baumreichen, oft von lichten Teichflächen umgebenen Ortschaften sich einketten und stundenlang hinziehen; ihre anspruchslosen und doch so lieblichen Bachgründel, ihre aussichtsreichen, den Blick in duftige Fernen lockenden Kuppen; ihre vielen von der Sage umsponnenen alten Götter-, Kultus- und Grabstätten; ihre altehrwürdigen, an wechselvollen Geschicken reichen Städte und endlich ihre lieben, freundlichen und offenherzigen Menschen: sollte das alles nicht genug sein, einen Besuch in der Lausitz genußreich und befriedigend erscheinen zu lassen? Man unterscheidet im großen ganzen zwei Hauptteile: 1. das eigentliche Lausitzer Gebirgssystem zwischen Elbe, Elbsandsteingebirge, Neiße und dem sächsischen Tieflande im Norden, vorherrschend aus Granit bestehend, der nur hier und da von Bafalt-uud Klingsteinkuppen durchbrochen wird; 2. das Zittauer Gebirge südlich der Neiße und Mandan, aus Granit- und Klingsteinmassen und eingebettetem Ouaderfandstein bestehend. 1. Die Berge des Lausitzer Gebirges. Wir schließen uns bei einer Übersicht derselben zunächst erstens an das Grenzgebiet des Elbsandsteingebirges an und finden in der Umgebung des bereits vollständig zum Lausitzer Berggelände gehörenden
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer