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1. Königreich Sachsen - S. 145

1889 - Dresden : Huhle
Dresden. 145 Die Handels- und Fabrikthätigkeit Dresdens ist eine stetig wachsende. Dazu trägt die natürliche Lage der Stadt mächtig bei. Der Durchgangshandel, besonders in Getreide, findet in Dresden durch fünf einmündende, wichtige Eisenbahnen und durch den belebten, schiffbaren Strom, der Böhmens reiche Gelände mit dem deutschen Tieflande verbindet, seine Verknotnng. Der Industrie aber kommen diese Verkehrslinien noch besonders zu statten durch die Nähe reicher Kohlen- und Erzbecken, großer Wälder, begehrter Gesteine (Sand, Sandstein, Granit, Kalk n. s. w.) und verwertbarer Erden (Lehm und Thon'». Alle Arten der Fabrikation sind hier vertreten; denn es giebt Fabriken für allerhand Maschinen, für Glas-, Porzellan-, Steingut-, Gummi-, Leder-, Papier-, Schokoladen- und Zuckerwaren, für Zigarren, Tapeten, Mineralwässer, Seidensamt, photographische Papiere, Seifen. Bedeutend ist die Kork-, Fiszwaren-, Strohhut- und Blumenfabrikation. Pianoforte, mathematische und chirurgische Instrumente ans Dresden sind berühmt, ebenso die Herstellung chemischer Präparate aller Art. In der Umgebung Dresdens liegen eine große Anzahl großartiger Bierbrauereien, die ihr Fabrikat über den Erdball versenden. _ Den reichen Verkehr in der Stadt selbst vermitteln, außer zahlreichen Privatfuhrwerken, Omnibusse, Droschken und besonders die vielverzweigte Pferdebahn. Ant 1. Januar 1889 wurde der im Südosten Dresdens gelegene Vorort Strehlen, 2083 E., in dem sich eine königliche Villa mit schönem Parke befindet, der Stadt Dresden einverleibt. Geschichtliches: Der Name Dresden erscheint zuerst in einer lateinischen Urkunde aus dem Jahre 1206 als „dresdene“. Der Name entstammt dem altslavischen Worte „drezga“, d. h. Wald und bedeutet das Wort,, dre-Zdane “ soviel wie „Waldbewohner". 1216 wird Dresden Stadt mit Wall und Graben und besitzt eine mark-gräsliche Burg und eine Kirche. Um 1230 Erbauung der alten Kreuzkirche als Kapelle. (Die Gründung der alten Marien- oder Frauenkirche soll bereits zwischen 1030—1040 erfolgt sein.) 1270 wird Dresden Residenz. 1272 Gründung des Aranziskanerklosters (jetzige Brüdergasse). Das Augustinerkloster in Neustadt (Klostergasse) wurde erst im 15. Jahrhundert gegründet. 1403 wird die Neustadt (früher Alden-Dresden genannt) zur Stadt erhoben. 1429 — 30 Hansen die Hnssiten in Neustadt. 1452 erste urkundliche Erwähnung der Kreuzschule. 1520 bis 1528 Befestigung durch Georg den Bärtigen. 1539 den 17. April Einführung der Reformation. Die erste evangelische Predigt aber wurde am 23. April 1539 durch den Hofprediger P. v. Lindeuau in der Schloßkapelle gehalten. 1548 Einwanderung vieler Niederländer. 1670 Gründung von Friedrichstadt (früher bis 1728 Neustadt-Ostra genannt). 1756 Dresden von den Preußen besetzt. 1760 vergeblich von den Preußen beschossen. Brand der Kreuzkirche. 1771 — 1773 Bau der Terrasse durch Erzgebirger während t>cr' Hungersnot 1813 Blutige Kämpse der Franzosen, Russen, Preußen und Österreicher um Dresden. 1828 den 23. April Gasbeleuchtung. 1849 Maiaufstand des Volkes. 1860 den 18. Juni Besetzung Dresdens durch Preußen. Seit 1875 das Wasserwerk in Betrieb, Pferdebahn in Betrieb. 24. April 1878 Einweihung der Johanneskirche. Friedemann, Das Königreich Sachsen. 3. Aufl. 10
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