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1. Königreich Sachsen - S. 154

1889 - Dresden : Huhle
154 Die Weinkultur Sachsens. Gelände, der 1021 Trauben, 1702 von einem in der Hoflößnitz, der 619 rote und weiße Trauben, 1732 von einem auf dem Svaar-gebirge, der 662 Trauben trug. Die Preise des Weines stellten sich im 15. und 16. Jahrhundert pro Kanne auf 3 bis 4y2 Pfennig, 1585 pro Eimer zu 30 Groschen und im 16. und 17. Jahrhundert zahlte man pro Faß Spaarwein 30 Gulden. Als 1698 das große Stückfaß auf dem Königstein abgezapft wurde, gab man pro Faß 30 Thaler. In Meißen und Dresden galt im 17. Jahrhundert die Kanne Wein bereits 2 bis 3 Groschen und noch vor dem Jahre 1740 wurde pro Faß nie mehr als 80 Thaler bezahlt. Jetzt kostet das Faß (ä 420 Liter) 420 Mark. Seit Jahren aber ist in der Weinkultur Sachsens ein steter Rückgang zu bemerken. Im Jahre 1878 gab es 1283 ha Weinberge, 1883 nur 1014 ha, 1885 noch 955 ha, wovon etwa 81 ha 54 a im königlichen Besitze sind, die im Jahre 1886 einen Zuschuß von 14146 Mark beanspruchten. Leicht hat es der Winzer unsrer Gegend bei den steigenden Löhnen und dem billigen Preise des Weines nicht, mit den Winzern des Rheingaues, der Pfalz und an der Mosel in den Wettbetrieb einzutreten, wenn der Ertrag bei uns ans den Hektar nur 4 bis 5 Faß, im Rheingau 12, in Rheinhessen 24, in der bayerischen Pfalz 30 und an der Mosel bis zu 40 Faß beträgt. Im ganzen aber erbrachten sämtliche Weinkulturen Sachsens doch einen Durchschnittsertrag von jährlich 450000 Mark. Durch das massenhafte Auftreten der Reblaus im Jahre 1887, die das vollständige Ausbrennen ganzer Weinberge herbeiführte, wird der Durchschnittsbetrag ferner merklich sinken. Die Erträgnisse der königlichen Weinberge werden im „Kuffeuhaus" zu Dresden verkauft. Die Kellereien desselben befinden sich unter dem Albertinum (dem früheren Hauptzeughaus an der Brühlschen Terrasse"). Sie bestehen aus drei großen, 175 Schritt langen und zwei kleineren Kellern, die je 7 bis 8 Abteilungen enthalten. Erbaut sind dieselben unter Vater August von 1559—1560. Belegt mit Wein wurden sie bereits 1563. Die gewaltigen Räume enthielten 343 Kufen von Eichenholz in verschiedener Größe, die meist reich verziert waren. Die vier größten, prächtig gearbeiteten Kufen hießen: Löwe, Bär, Hirsch und Jäger. Die größte faßte 314, die kleinste 210 Eimer. Im Jahre 1680 lagerten in diesen Räumen 13800, später gewöhnlich 20000 Eimer Wein, jetzt nur etwa 500 bis 600 Eimer. Das jetzige größte Faß kann 8560 Liter fassen. Dem Besucher dieser Keller werden auch schöne, alte Trinkgefäße hier gezeigt. Etwas stromaufwärts liegt Meißen gegenüber der Judustrieort Cölln, 1930 E., Z3u, mit einer großen Aktienfabrik für Öfen und Chamottewaren, einer chemischen Fabrik, Sicherheitszünderfabrik, Zuckerraffinerie und lebhaftem Handelsverkehr.
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