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1. Lesestoffe aus allen Teilen der Geschichte - S. 63

1910 - Münster i. Westf. : Schöningh
sich darauf, die Herrschaft der Optimaten und den Einfluß des Leuats wiederherzustellen? Alsdann dankte er freiwillig ob, mitten heraus aus seiner unangefochtenen Größe, ein Rätsel der Weltgeschichte, das nur psychologisch zu lösen ist. um bald darauf sein müdes Haupt zur -Juche m legen und von ganz Italien, als wäre der glücklichste und gelobteste Herrscher, ein Vater des Vaterlandes, gestorben, im wahren Triumphzuge zur'grabstätte geleitet zu werden (78 v. Chr.), die ihm nicht an der Via Appia, wo die Grabstätten der Vornehmen Roms sich befanden, bereitet wurde, sondern auf dem Marsfelde, dort wo man ihm mich ein prächtiges Denkmal errichtete, dessen Inschrift er selbst verfaßt haben soll. Mit seinem Tode ging sein Werk wieder unter. Der Kampf der Parteien dauerte fort, mit dem Übergewichte schwankend von der einen zur anderen Seite. Den Ausschlag zwischen der Volkspartei und den Optimaten konnte nur der Hinzutritt einer dritten Macht geben, welche schon für Sulla den Sieg entschieden hatte, die Armee. Noch war das römische Heer kein stehendes geworden, aber es war auf dem Wege dahin; noch wurden die Legionen aus Bürgeru und Bundesgenossen ausgehoben und nach dem Kriege wieder entlassen. Aber die Kriege nahmen kein Ende mehr; Soldaten waren überall, im Innern selbst, wie rings an den Grenzen erforderlich. Auch in ihrem Charakter verwandelte sich die Legion. Früher war Soldat geworden nur, wer etwas hatte, um nach dem Feldzuge zu seinem Besitze wieder zurückzukehren; Marius aber hatte jeden aufgenommen, der sich freiwillig meldete und kräftig genng war. So war das Proletariat in die Armee eingedrungen, und aus dem Bürgersoldaten war der Berufssoldat geworden. Der Berufssoldat aber, mit Gegenwart und Zukunft von seinem Feldherrn abhängend, mußte deffen Stütze auch im politischen Streite werden. So mußte es kommen, da alles der Alleinherrschaft zudrängte. daß Rom dem glücklichsten und größten Feldherrn als Beute zufiel. Nach Sullas Tode war es lange Zeit Pompejus, der als Feldherr die erste Stelle einnahm. Schon in früher Jugend hatte ihm das Glück gelächelt, daß er, kaum in den Zwanzigern stehend, sich den Beinamen des Großen erworben hatte. Ein kühner und tapferer Soldat, aber überaus vorsichtiger Feldherr, hatte er unter* Sulla und allein stets mit Ersolg gekämpft. In Afrika hatte er die letzten Marianer vernichtet, in Spanien den langen Krieg mit Sertorins und seinen Nachfolgern beendet; mit außerordentlicher Vollmacht ausgestattet, hatte er binnen weniger Wochen die Plage des römischen Reiches, die übermächtigen, das ganze Mittelmeer beherrschenden Seeräuber, aus der Welt geschafft; in Asien hatte er den politischen und armenischen Krieg beendet, dem Reiche weite Provinzen hinzugefügt, Könige und Fürsten dem Gebote Roms unterworfen und statt der Verwirrung biefer Länber als kluger Organisator eine geordnete Verwaltung geschaffen. Er war der erste Mann in Rom und im römischen Reiche. Die Männer neben ihm, ein Cato, der starren und beschränkten Geistes sich an das brechenbe Wrack der Republik anklammerte, ein Cieero, der eitel und selbstgefällig von einer Partei zur andern schwankte, ein Craffus, der als Spekulant und
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