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1. Lesestoffe aus allen Teilen der Geschichte - S. 159

1910 - Münster i. Westf. : Schöningh
und so sind die Erwerbung von Rechten im Ausland und die gemeinsame Fahrt über See im weiteren Laufe der Zeiten zu einer der Wurzeln geworden, aus denen die deutsche Hanse emporsproß. 55. Städtisches Leben im 13. und 14. Jahrhundert. (S. § off mann, Das Mittelalter, Mainz 1884. Hohe, oft doppelte Mauern umgürteten die mittelalterlichen Städte, die Wohnstätten eines streitbaren Geschlechts, das immer des Angriffs mächtiger Feinde gewärtig sein mußte. Und rings um das Weichbild, die Gemarkuug der Stadt mit ihren Fluren und vereinzelten Anbauten, Mühlen und Ackerhvsen, Landsitzen der Geschlechter mit festem Steinhaus, zog sich Wall und Graben, die sogenannte Landwehr, deren Zugänge feste Türme und Warten bezeichneten. Wächter lugten von ihnen nach den Laudstraßeu aus und meldeten durch Zeichen jede Gefahr oder das Herannahen reisender Kanfmannszüge, denen in der durch unaufhörliche Fehden mit Nachbarn gewöhnlich unsicheren Zeit ein bewaffnetes Geleit entgegen ging, wenn dieses Geleit nicht durch einen der nächstgesessenen Herren vertragsmäßig übernommen war. Hinter der Landwehr erhebt sich die Stadt, stattlich von außen anzusehen mit ihren vielen Türmen, die nicht nur die zahlreichen Kirchen, Rathaus und andere öffentliche Gebäude zieren, sondern die Mauern und ihre Psorten bewehren. München hatte damals gegen 100, Frankfurt ct. M. an die 70 Mauertürme, kaum eine menschenreiche Stadt weniger. Oft hatte die Altstadt ein Gewirr von engen Gäßchen, an die sich die Vorstadt und Neustadt mit abgesonderter Gemeindeversassnng angelegt haben, noch eine besondere innere Mauer mit Türmen und Toren, welche letztere zu großer Belästigung der Bürger des Nachts uoch geschlossen wurden. Doppelt sind alle größereu Tore, und um das Außentor steht ein fester Turm oder ein Wirtshaus, hinter dem die Brücke über den breiten Stadtgraben zum inneren Tore führt. Sorgfältig werden die Tore bewacht und frühzeitig beim Dunkelwerden geschlossen: dann macht die Wache ihre Runde auf dem bedeckten Gange hinter den Mauerzinnen, denn viel verdächtiges Gesindel und verwegene Buschreiter schauen von draußen begehrlich auf den gewaltigen Steinkasten, der tausend herrliche Dinge birgt. Aber zwischen ihnen und der Stadt, auf einer Anhöhe, steht der Nabenstein, und schwarze Vögel fliegen dort um formlose Bündel an dem hohen Stadtgalgen. Das Innere der alten Stadt bot kein so glänzendes Bild, als der Anblick aus der Ferne; sie würde uns wie ein großes Dorf erscheinen. Der rege Gemeinsinn der alten Bürger hatte mehr Freude au öffent- lichen Gebäuden, an hochgetürmten prachtvollen Münstern und Pfarrkirchen, an Banwerken für die öffentliche Sicherheit und Zwecke der Barmherzigkeit oder zum Schmuck des _ Bürgertums durch Rathäuser, Kauf- und Zuufthalleu, als daß der einzelne Bürger nach auffälliger Zier und besonderem Behagen der eigenen Wohnung trachtete. Jahrhunderte laug bestanden die Bürgerhäuser nur ans Fachwerk, meist mit
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