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1. Neuere und neueste Geschichte - S. 78

1887 - Leipzig : Siegismund & Volkening
bürg hatte Napoleon dessen Schwager, den Kaiser von Rußland, tief verletzt; alsbald hob Alexander die Grenzsperre gegen England auf und untersagte dagegen die Einsuhr einer Anzahl sranzösischer Erzeugnisse. Damit war der Krieg zwischen Frankreich und Rußland so gut wie schon erklärt, und beide Staaten fingen an zu rüsten. Durch deu drohenden Ausbruch des Kriegs zwischen Napoleon und Alexander ward Preußens Lage um vieles verschlimmert; neutral zu bleiben war unmöglich; so groß auch der Haß schon gegen Napoleon war, so wies die Klugheit und Gesahr doch aus ein Bündnis mit Frankreich hin. Preußen mußte 20 000, Österreich 30 000, der Rheinbund 100000 Mann mit gegen Rußland senden. Im Frühjahr 1812 wälzte sich die ungeheure Heeresmacht Napoleons, 610000 Mann mit 1375 Geschützen und 187 000 Pferden von Westen nach Osten. Dem Heere folgten 2768 Munitionswagen, 30 000 Leiterwagen und Wagen mit Lagerbaugeräten, Handwerker aller Art, Wäscherinnen, Totengräber, ganze Viehherden rc. Am 22. Juni begann das Heer den Übergang über den Niemen. Alexander vermochte seinem Gegner nur 315.000 Mann entgegenzustellen, und seine Truppen zogen sich daher zwar fechtend, aber absichtlich keinen ernsten Widerstand leistend, zurück. Man hatte dem Kaiser berechnet, daß, wenn er stets fechtend zurückgehe, die Magazine ruiniere und immer tiefer in's Land zurückweiche, Napoleon aufgerieben werden müsse, wobei der Winter gar nicht einmal so streng in Anschlag gebracht war, als er eintrat. Der unaufhörliche Regen machte die Wege säst ungangbar; die mit Ochsen bespannten Transportwagen blieben stecken; bald deckten über zehn tausend tote Pferde die Straße nach Wilna. Dabei häufte sich die Zahl der Kranken in erschreckender Weise. 2. Moskau. Nur zweimal gab Alexander der Kampflust seiner Truppen nach. In der 7. Woche erreichte Napoleon Smolensk, welches von den Russen zwei Tage lang mit großer Tapferkeit verteidigt, in der darauf folgenden Nacht aber von den Truppen und Einwohnern verlassen wurde, so daß dem Feinde nichts als Brandstätten übrig blieben. Napoleon hatte bis jetzt schon 125000 Mann verloren. Den zweiten ernstlichen Widerstand leisteten die Russen bei Borodin o an der Moskwa, 15 Meilen vor Moskau. Die Schlacht war eine der blutigsten, die je geschlagen worden sind: 70000 Tote und Verwundete deckten das Schlachtfeld. Die Russen zogen sich in bester Ordnung zurück. Am 14. Septbr. 1812 rückte die französische Armee in der alten Zarenstadt ein. Alles Militär, säst alle Einwohner hatten die Stadt verlassen; niemand erschien; die Straßen waren menschenleer, die Fenster der Paläste verhangen: Moskau schien eine Stadt der Toten zu sein. Der Kaiser bezog den Kreml, das alte Zarenschloß. Schon in der ersten Nacht brach ans mehreren Stellen Feuer ans; die Franzosen wollten löschen;
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