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1. Geschichte der Griechen und Römer bis zur Zeit Christi - S. 63

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
§ 30. Die Zeit Sullas. 63 daher weniger ehrgeizig als Marius, der den vom Glück begünstigten Patriziersohn („Felix“) mit dem Haß des Emporkömmlings verfolgte. Auch grollte er ihm wegen seines Erfolges im Jugurthinifchen Kriege, namentlich seitdem Sulla einen Siegelring trug, auf dem die Übergabe Jngurthas dargestellt war. Während nun Sulla noch in Kampanien die letzten Regungen des Bundesgenossenkrieges unterdrückte, wurde ihm die Führung eines neuen schweren Krieges übertragen, der in Asien über die Römer hereinbrach. Da setzte es Marius bei der Volkspartei, die wieder einmal mit dem herrschenden Amtsadel in hartem Kampfe lag, mit Hilfe eines beliebten Volksführers durch, daß man ihn zum Feldherrn im asiatischen Kriege ernannte. Aber Sulla zog mit dem ihm treu ergebenen Heere gegen Rom, erzwang in heftigem Straßenkampfe die Oberherrschaft und vertrieb die Häupter der Volkspartei. Dem greisen Marius gelang es, zu entkommen und nach kummervollen Irrfahrten (Min-turnä) sich in Afrika zu verbergen (Marius auf den Trümmern von Karthago). Aber als Sulla mit den Legionen über das Meer ging, kehrte sein Nebenbuhler nach Italien zurück, nahm Rom ein und verhängte blutige Rache über die Häupter der Gegenpartei. Darauf starb er, siebzig Jahre alt, wenige Tage nachdem er das ihm in seiner Jugend geweissagte siebente Konsulat augetreten hatte. 2. Der erste Krieg gegen Mithridates. Mithridates, König von Pontns *) und des „bosporanischen Reichs"2), hieß der Feind, der gegen die Römer aufgestanden war. Er befaß eine ungeheure Körperkraft; mehr als zwanzig Sprachen, die in seinem Reiche gesprochen wurden, waren ihm geläufig. Im Jahre 88 hatte er ganz Kleinasien in Besitz genommen, dessen Bevölkerung wegen der Habgier der Zolleinnehmer und Geldverleiher und wegen der schimpflichen Sklavenjagden die größte Erbitterung gegen die Römer hegte. Auf seinen Befehl wurden — an einem Tage! — alle im Lande anwesenden Römer und Italiker, über 80 000 Menschen, getötet. Er setzte sodann nach Griechenland über, wo ihm Sulla, der inzwischen Athen erobert hatte, entgegentrat. Der römischen Feldherrnkunst war der asiatische Sultan nicht gewachsen; er wurde in zwei Schlachten besiegt und entschloß sich, als Sulla in Asien selbst erschien, zum Frieden, der ihn seine Eroberungen kostete. 3. Der erste Bürgerkrieg. Unterdessen stand Italien unter der Herrschaft der marianischen Partei. Im Jahre 83 landete Sulla mit 40 000 Mann in Brundisium (am Adriatischen Meer). Die Heere der Volkspartei wurden überwunden und die Samniten, die in feindlicher Gesinnung auf Rom marschiert waren, vor den Toren der Stadt ver- 1) Das Reich am Südostrand des Schwarzen Meeres. 2) Die Halbinsel Krim und die benachbarten Gestade Südrußlands.
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