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1. Geschichte der Griechen und Römer bis zur Zeit Christi - S. 62

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
62 D. Aus der sagenhaften Vorgeschichte der Römer a) Krieg mit Veji. zähligen Treffen tapfer mitgestritten. Über vierzig Narben hatte er in ehrenvollen Kämpfen erworben und viele Ehrenzeichen errungen. Als die Tat ruchbar wurde, bemächtigte sich große Erbitterung des ganzen Volkes, aber noch wagte niemand öffentlich gegen den furchtbaren Appins Claudius aufzutreten. Dessen Übermut aber kannte mit der Zeit gar keine Grenzen mehr. Eines Tages ließ er die junge, schöne V e r g i n i a, die Tochter eines freien Mannes, auf offenem Markte festnehmen. Sie gefiel ihm, und er erklärte sie zu seiner Sklavin. Deshalb hatte er einen seiner Pächter zu der Aussage bewogen, Verginia sei gar nicht die Tochter des Ver-ginius, sondern das Kind einer seiner früheren Sklavinnen, folglich gehöre sie ihm als sein Eigentum. Da Vergiuius auf das entschiedenste widersprach, wurde beschlossen, die Sache am nächsten Tag in einer Gerichtssitzung auf offenem Markt zu untersuchen. Hier war aber Ap-pius Claudius selbst oberster Richter, und er erklärte, der Pächter habe recht und könne die Verginia gleich mit nach Hause nehmen. Verginius fügte sich scheinbar dem Richterspruch, bat aber, seiner Tochter noch ein paar Worte zum Abschied sagen zu dürfen. Er führte jte etwas beiseite, dorthin, wo die Fleischbänke der Schlächter waren, nahm schnell ein Messer und stieß es seiner Tochter in die Brust, mit den Worten: „Kind, dies einzige Mittel blieb mir, deine Freiheit zu retten." Dann erhob er das blutige Messer drohend gegen Appius Claudius und rief: „Stuf dich und dein Haupt lade ich den Fluch dieses Blutes." Jetzt aber brach der laug verhaltene Grimm des Volkes los, und fast wäre Appius Claudius noch auf dem Markt in Stücke gerissen worden. Durch Steinwürfe schwer verwundet, erreichte er nur mit Mühe fein Haus. Später wurde er auf die Anklage des Virginias verurteilt und ins Gefängnis geworfen, wo er sich selbst tötete. Die Römer aber beseitigten die Gewaltherrschaft der Zehnmänner und fetzten Konsuln und Tribunen wieber ein. 5. Aus späteren Kriegen. Unter allen Nachbarstäbten Roms war die mächtigste und feind-lichste Veji, der [übliche Vorort des berühmten etruskischen Volkes (f. S. 60). Nur zwei Meilen weit entfernt lag nörblich vom Tiber auf steilem Berge die große und wohlbefestigte Stadt, die an Volksmenge und Reichtum Rom kaum nachstanb. Siebenmal sollten, so klagten die Römer, die Vejenter feierlich beschworene Verträge gebrochen haben. Endlich beschloß der römische Senat, der ununterbrochenen und fruchtlosen Grenzfehden müde — es war etwa 400 Jahre vor Christo —,
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