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1. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 50

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 50 — 2- Die Besteuerung. Bisher bestand die Hauptsteuer in der Kontribution, einer Grundsteuer, welche zumeist von der Landbevölkerung aufgebracht wurde. Der Kurfürst suchte diese Steuer durch eine auf die wichtigsten Lebensbedürfnisse gelegte Verbrauchssteuer, die Accise, zu ergänzen. Aber bei dem Widerstreben des Adels gegen diese Steuer begnügte er sich, sie nur in der Mark einzuführen. 3. Ansiedelungen. Um seine durch den dreißigjährigen Krieg verödeten Länder wieder zu bevölkern, rief der Kurfürst aus Holland und der Schweiz Ansiedler herbei. Durch diese Ansiedler wurde der Ackerbau und die Viehzucht bedeutend gehoben, auch die in Holland blühende Gartenkunst eingebürgert. Als Ludwig Xiv. in Frankreich das zu Gunsten der Hugenotten (Kalvinisten) 1598 erlassene Edikt von Nantes im Jahre 1685 aufhob, wanderten viele der Hugenotten, die zum großen Teil den wohlhabenden Ständen angehörten, aus und wurden von dem Kurfürsten in den Marken, besonders in Berlin, angesiedelt. Die Einwanderer, zumeist dem Bürgerstande angehörig, brachten Geld ms Land und mancherlei Kunstfertigkeiten und Handwerke, wie die Uhrmacher- und Goldschmiedekunst, die Damastweberei in Seide und Sammet in die neue Heimat mit. So würde bnrch ihre Aufnahme die Gewerbthätigkeit be-beutenb gehoben. 4. Der Handel. Der Handel würde durch Anlage von Straßen und Kanälen, unter beuen der Ober und Spree verbinbenbe Friebrich-Wilhelms- Kanal der bebentenbste ist, und durch die Einführung einer regelmäßigen Post, welche in 10 Tagen von Kleve bis Königsberg fuhr, gehoben. Der Kursürst suchte sogar den Grunb zu einer Seemacht zu legen. Er ließ von einem hollänbischen Schiffsbaumeister mehrere Kriegsschiffe bauen, welche den Stamm einer Kriegsflotte bilben sollten. Dann ließ er an der Küste von Oberguinea nach Unterhanblungen mit beit bortigen Negerstämmen ein Fort Großsriebrichsburg errichten, welches den Handel nach jener Küste schützen sollte. Die kleine Flotte griff sogar eine spanische Silberflotte an, weil Spanien seit dem hollänbischen Kriege an Brandenburg Hilfsgelber fchulbete. Aber der Handel nach Oberguinea warf nur geringen Gewinn ab. Daher würde unter Friedrich Wilhelm I. die neue Kolonie an die Hollänber verkauft; später ist sie in die Hänbe der Englänber übergegangen. Zur Hebung des Hanbels in seinen Länbern erschwerte er durch hohe Eingangszölle die Ausfuhr von Rohprobukten, währenb die Ausfuhr von Erzeugnissen der Jnbustrie erleichtert wurde. Auch dadurch, daß er den Städten das Recht der
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