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1. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit seit 1740 - S. 38

1898 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 38 — König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen hatte sich von dem Kaiser von Rußland zu einem Vermittelungsversuch bei Napoleon bewegen lassen und versprochen, wenn dieser erfolglos wäre, sich den Verbündeten anzuschließen. Der in dieser Angelegenheit entsandte Gras Haugwitz ließ sich von Napoleon bis nach der Schlacht von Austerlitz hinziehen. Nun stand Preußen, da Österreich Frieden geschlossen hatte und Rußland geschlagen war, Napoleon allein gegenüber. Haugwitz ließ sich einschüchtern und schloß den Vertrag von Schönbrunn ab (1805), in dem Preußen Ansbach an Bayern. Neuschatel und den Rest von Kleve an Frankreich abtrat, aber Aussicht auf Entschädigung durch Hannover erhielt. Napoleon stattete seine Verwandten und Marschälle mit Königreichen und Fürstentümern aus, die er aus den eroberten Ländern gründete. Der König von Neapel wurde, weil er angeblich die Neutralität nicht beobachtet hatte, abgesetzt und mußte wieder nach Sicilien flüchten. Das Königreich Neapel fiel an Joseph Bonaparte, einen Bruder Napoleons. Die batavische Republik wurde veranlaßt, Napoleons Bruder Ludwig sich als König auszubitten. Marschall Murat, der Schwager Napoleons, erhielt das Großherzogtum Berg (das preußische rechtsrheinische Kleve und das bayrische Berg), Marschall Berthier wurde Fürst von Neuschatel. Napoleon machte sich zum Herrn des ganzen westlichen Deutschland, tndem er den Rheinbund stiftete. Mehrere deutsche Fürsten, darunter die Könige von Bayern und Württemberg und der zum Großherzog erhobene Kurfürst von Baden, traten zu diesem Bunde zusammen, dessen Protektor Napoleon war. Sie hatten Frankreich im Kriegsfall ihre Heere zur Verfügung zu stellen. Bundespräsident war der Kurfürst von Mainz, Bundessitz Frankfurt a. M. Die Staaten dieser Fürsten wurden durch Einverleibung (Mediatisierung) reichsgräflicher und reichsritterlicher Gebiete vergrößert. Später traten dem Bunde noch andere Staaten, wie das Königreich Sachsen und die klemen sächsischen Herzogtümer bei. Kaiser Franz nahm die Gründung des Rheinbundes zum Anlaß, die deutsche Kaiserwürde niederzulegen (1806). Schon vorher hatte er sich den Titel eines Kaisers von Österreich beigelegt. So ging nach mehr als tausendjährigem Bestehen das Deutsche Reich ruhmlos zu Grabe.
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