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1. Die deutsche Kultur - S. 39

1907 - Leipzig : Brandstetter
Zuckerfabriken gibt es vor allem in der Provinz Sachsen, in Anhalt, Vraunschweig, Posen, Westpreuszen, Brandenburg, Pommern, Rheinland und Mecklenburg. e) Der Anbau von Handels- und Industriepflanzen ist in Deutschland nicht sehr bedeutend. Da Deutschland das erste Bier-land der Erde ist (es werden jährlich fast 70 Mill. hl Bier erzeugt), so ist auch der Bedarf an Hopfen ein großer. Hauptgegenden des Hopfenbaues sind Bayern (Mittelfranken, Nieder- und Oberbayern), Württemberg, das Unterelsaß und Posen. Deutschlands Hopfenbau macht 2/5 der Hopfenernte der ganzen Erde aus. Der Anbau in Deutschland deckt nicht nur den Bedarf, sondern es können noch beträchtliche Mengen ausgeführt werden. Der fast ausschließlich in Süddeutschland betriebene Anbau von Hanf und der besonders in Bayern, Schlesien, Hannover und Ostpreußen gepflegte Flachsbau deckt den heimischen Bedarf lange nicht. Hanf muß jährlich für 25 Mill. Mark aus Italien, Österreich-Ungarn und Rußland eingeführt werden. Flachs bezieht Deutschland ebenfalls aus Österreich und Rußland jährlich für 32 Mill. Mark. Aus Deutschland wird dagegen jährlich ausgeführt an Hanf für 10 Mill. und Flachs für 9 Mill. Mark (nach England). Dem Tabakbau sind weite Strecken der Kölner Tieflandsbucht, der Rheinpfalz und des Elsaß gewidmet. Trotzdem werden jährlich für 97 Mill. Mark unbearbeitete Tabakblätter eingeführt (auch geringe Mengen aus unseren Kolonien). Die Tabakblätter werden meist in Kleinbetrieben, die für Großfabrikanten liefern, verarbeitet. f) Ein eigenartiges Gepräge gibt der deutschen Landschaft der Wiesenreichtum. Rund Ve des deutschen Bodens ist Wies- und Weideland. Wir finden solches am ausgedehntesten da, wo der Boden feucht ist und die Höhenlage des Landes keine andere Kultur zuläßt. Die vorzüglichste Almenwirtschaft hat das Gebirgsland zwischen Bodensee und Lech, das Algäu. Eine ähnliche Ausdehnung der Wiesen und Hutungen wie im Alpenland und im kühlfeuchten Süden des Reiches finden wir an der Nordseeküste, wo infolge des Seeklimas ausgiebige Niederschläge und hohe Luftfeuchtigkeit den Wuchs des Grases begünstigen. Auf den armen Sandböden Norddeutschlands treffen wir die einförmige Heidelandschaft und im nordöstlichen Tiefland ausgedehnte Moorflächen, die durch Entwässerung zu Weidetriften umgewandelt sind. Diese Landschaften begünstigen die Viehzucht in hohem Maße. 3. Der Gemüse-, Obst- und Weinbau. a) Die Deutschen lieben die Blumen, wie sie den Gesang lieben. Am Fenster und im Garten prangen die schönsten Blumen in den prächtigsten Farben. Aber auch zum Handel und zur Samenzucht 39
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