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1. Die deutsche Kultur - S. 90

1907 - Leipzig : Brandstetter
Mit dem wachsenden Wohlstand der deutschen Bevölkerung sind auch die Bedürfnisse gestiegen, die nur durch Zufuhr fremdländischer Erzeugnisse befriedigt werden können. (Tee, Kaffee, Kakao, Südfrüchte.) Vor allem aber macht sich eine größere Einfuhr notwendig aus der großen Entwicklung der deutschen Industrie. Deutschland kann selbst nicht so viel Rohprodukte liefern, als die Industrie nötig hat, einzelne Industriezweige sind überhaupt ganz auf die Erzeugnisse des Auslandes angewiesen. Der Handel muß Rohprodukte beischaffen, um Tausenden von Arbeitern Verdienst und Arbeit zu schaffen. Durch Verarbeitung dieser Rohprodukte in der deutschen Industrie und Versendung der fertigen Fabrikate an das Ausland wird der Wohlstand gefördert. Erleichtert wird endlich die Einfuhr durch die Vervollkommnung der Verkehrsmittel. Der Wert der Einfuhr an Rohstoffen für die Industrie, an fertigen Fabrikaten, Edelmetallen, Nahrungs-, Genußmitteln und Vieh beläuft sich jährlich auf mehr als 6 Milliarden Mark. Ungefähr 1 Milliarde bezahlen wir an das Ausland für Getreide, Schlachtvieh und tierische Produkte. Unsere Lieferanten sind namentlich Rußland, Österreich-Ungarn, die Vereinigten Staaten, Argentinien, Dänemark, Rumänien, Belgien und die Schweiz. Kolonialwaren (Kaffee, Tee, Reis, Kakao, Südfrüchte, Gewürze) beziehen wir für 400 Mill. Mark aus Brasilien, Meriko, Ostindien, China, Italien, Spanien, Griechenland, Nordafrika, Kleinasien, von den Sundainseln und der Türkei. Durch den Anbau dieser Erzeugnisse in den deutschen Kolonien sucht man die große Ausgabe an das Ausland zu vermindern. An Rohprodukten für die Industrie bezieht Deutschland: Baumwolle aus Nordamerika und Ostindien (für 427,5 Mill. Mark), Wolle aus Australien (für 450.6 Mill. Mark), Seide aus Italien und der Schweiz (für 192.7 Mill. Mark), Metalle aus Amerika, Australien (für 500 Mill. Mark), Holz aus Rußland, Österreich, Schwede^ (für 350 Mill. Mark), tierische Produkte (Häute, Pelze, Talg, Därme) aus Amerika, Afrika, Sibirien, Italien, Österreich (für 120 Mill. Mark). 4. Die Ausfuhr aus Deutschland. Wenn der großen Einfuhr von Waren nicht eine entsprechende Ausfuhr gegenüberstünde, so müßte das deutsche Volk allmählich verarmen. Die Einfuhr bedeutet für ein Land eine Ausgabe, die Ausfuhr aber die Einnahme. Durch die Ausfuhr werden die großen Summen der Ausgabe wieder zurückgewonnen. Wenn im Auslande ein großer Absatz von Waren erzielt werden soll, so müssen diese sich durch Billigkeit und Güte auszeichnen. Durch beide Eigenschaften haben
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