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1. Die deutsche Kultur - S. 179

1907 - Leipzig : Brandstetter
Für alle Zweige des gewerblichen Lebens gibt es eine Menge Fachschulen: Landwirtschafts-, Forst- und Bergakademien, Handels-, Bau-gewerk-, Webeschulen usw. Die Kunst findet eifrige Pflege in den zahlreich vorhandenen Kunstakademien und Konservatorien für Musik. Um der Not und dem Elend zu steuern und den Kindern der ärmsten Volksschichten eine segensreiche Pflege des Körpers und Geistes angedeihen zu lassen, werden von Gemeinden oder vom Staate zahlreiche Anstalten unterhalten. Um 2—6 jährigen Kindern, deren Eltern durch ihren Broterwerb an der nötigen Fürsorge für die Kleinen behindert sind, während des Tages Aufsicht und Pflege zuteil werden zu lassen, bestehen allenthalben Kinderbewahranstalten. In den Krippen oder Warteschulen finden ganz kleine, noch der Wartung bedürftige Kinder den Tag über Aufnahme und Verpflegung. Die Kindergärten kommen der mangelhaften Familienerziehung entgegen. Arme Waisenkinder werden in Waisenhäusern untergebracht, die ihnen Unterhalt, Erziehung und Unterricht gewähren. Das Fürsorge-Erziehungsgesetz vom Jahre 1900 bezweckt die Unterbringung mißratener, verwahrloster oder der Verwahrlosung naher Kinder in Rettungsanstalten oder in rechtschaffene Familien. 3ur Ausbildung der Blinden und Taubstummen bestehen in Deutschland nahezu 40 Blindenanstalten und mehr als 90 Taubstummenanstalten. Zur Pflege und Erziehung der ärmsten menschlichen Geschöpfe, der Blödsinnigen, sind in den letzten Jahrzehnten eine Anzahl „jdiotenan st alten ins Leben getreten. Mit der Volksschule stehen die Hilfsschulen in Verbindung, m denen schwachbegabte Kinder nach dem Matze ihrer Befähigung Unterricht erhalten. Zur Befestigung und Ergänzung des in der Volksschule Gelernten bestehen für die aus der Volksschule entlassene fugend Fortbildungsschulen. In manchen Staaten ist der *ße)uch dieser Schulen noch freiwillig, in anderen ist die Jugend zu einem dreijährigen Besuch verpflichtet. Um auch den Mädchen eine genügende Ausbildung angedeihen zu lassen, errichtet man jetzt auch Madchenfortbildungsschulen. Welchen Aufschwung die Bildung des Volkes genommen hat, zeigt die Tatsache, daß im Jahre 1842 in der Provinz Posen 41 o/0 re"?!?” £eute' ble 3um Militär eingezogen wurden, noch ohne jede Schulbildung waren, im Jahre 1892 aber nur noch 2,37 o/0. Jm ä°rlre \904 6efanben ^ unter den deutschen Rekruten nur 108 Leute (0,040/°) ohne Schulbildung, wovon 91 auf Preußen, und zwar Haupt- kamen östlichen Provinzen mit stark slawischer Bevölkerung Die Zahl der Volksschulen beträgt gegenwärtig rund 60 000,
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