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1. Deutsche Geschichte vom Ausgange des Mittelalters - S. 124

1910 - Berlin : Singer
Merker Abschnitt. Zwischen zwei Revolutionen. 1. Eine Wettwende. Die Reaktion, die seit dem Jahre 1815 über Europa lastete, war eine logische Folge der historischen Tatsache, daß die aristokratische Regierung Englands im Bunde mit den feudalen Mächten des europäischen Festlandes in Napoleon den Erben der französischen Revolution gestürzt hatte. Aber es war nicht minder logisch, daß alle Versuche, die feudale Gesellschaftsordnung wieder herzustellen, auf die Dauer scheitern mußten an dem Widerstände der neuen Gesellschafts> klassen, die die bürgerliche Revolution geschaffen hatte. Diese Klassen konnten sich keine Restauration gefallen lassen, die ihnen an Leib und Leben ging. Im östlichen Europa waren sie freilich erst so schwach entwickelt, daß sie noch nicht auf eigenen Füßen stehen konnten. Ganz zu geschweigen des russischen Kolosses, an dessen, naturwüchsiger Barbarei der Stoß der Revolution überhaupt abgeprallt war, so hielt sich der Habsburgische Despotismus, so wie ihn Metternich vertrat, dadurch aufrecht, daß er die verschiedenen Nationen und Natiönchen des vielsprachigen Oesterreichs gegeneinander verhetzte und durch seinen Einfluß am deutschen Bundestage jede freiere Regung in Deutschland unterdrückte. Einen bereitwilligen Helfershelfer fand er dabei an dem hohenzollernschen Despotismus, der in seiner angestammten Beschränktheit nicht begriff, wie sehr er sich damit ins eigene Fleisch schnitt. Anders sah es in den westeuropäischen Kulturvölkern aus. Die Pariser Julirevolution von 1830 zerschmetterte das alte Königtum, das, durch die fremden Mächte eingesetzt, von dem französischen Volke stets als verhüllte Fremdherrschaft
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