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1. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 35

1898 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Immer einsamer wurde Friedrichs Leben. Kinder hatte er nicht, und seine Freunde starben. Einer aber war ihm geblieben, der alte Zieten. Einst schlief der alte Mann an der königlichen Tafel ein. Man wollte ihn wecken, aber Friedrich sagte: „Laßt ihn schlafen, er hat oft genug für uns gewacht!" Ein andermal stand der 86 jährige Greis mit andern Offizieren vor dem König, da sagte dieser: „Mein alter Zieten, er darf nicht stehen; geschwind einen Lehnstuhl! Setz' er sich, alter Vater, sonst geh ich weg!" — Zielen starb sieben Monate oor dem Könige. Als dieser die Todesnachricht hörte, sprach er ernst: „Der alte Zieten hat stets die Vorhut geführt; ich werde ihm bald folgen." Trotz Alter, Kränklichkeit und trüber Stimmung horte er nie auf, rastlos zu arbeiten, getreu dem schönen Worte: „Mein Handwerk fordert Arbeit und Thätigkeit; mein Körper wie mein Geist müssen sich ihren Pflichten fügen; es ist nicht nötig, daß ich lebe, wohl aber, daß ich handle, und dabei habe ich mich allzeit wohl befunden." Der große König starb am 17. August 1786 in Sanssouci. In der Garnisonkirche *) zu Potsdam liegt er begraben. Ganz Europa war von der Todesnachricht erschüttert Sein Volk wird nie aufhören, mit stolzer Freude von seinem Liebling, dem alten Fritz, zu erzählen. 13. Friedrich der Grotze und sein Page. Einst klingelte der König in seinem Zimmer. Da niemand kam, ging er in das Vorzimmer, wo er seinen Pagen auf einem Stuhle schlafend fand. Er wollte ihn schon aufwecken, da bemerkte er, wie ans der Rocktasche des Schläfers ein beschriebenes Papier heraussah. Von Neugierde ergriffen, zog er es leise heraus Es war ein Brief von der Mutter des Pagen, darin stand, sie x) Militärkirche. 3*
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