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1. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 11

1916 - Hamburg : Herold
— 11 — wären." Wieder wurde Ansgar auserwählt; er übergab seine kleine Gemeinde in Dänemark einem Klosterbruder aus Korvei und trat im Frühling 830 die gefahrvolle Reise an. Auf der Fahrt wurde er mit seinen Begleitern unweit der schwedischen Küste von Seeräubern gänzlich ausgeplündert und erreichte mit Mühe und unter großen Gefahren auf dem Landwege seinen Bestimmungsort, die Hafenstadt Birka am Mälar-See. Hier wurde er vom Könige Biörn freundlich aufgenommen und konnte ungehindert seine Missionstättgkeit beginnen; eine Kirche wurde gebaut, und besonders unter den vornehmen Schweden nahmen viele das Christentum an. Als Ansgar nach anderthalbjähriger segensreicher Wirksamkeit nach Deutschland zurückkehrte, beschloß Kaiser Ludwig, um für die nordische Mission eine sichere Grundlage zu schaffen, die Errichtung eines besonderen Erzbistums in Hamburg. Nordalbingien wurde von der kirchlichen Verbindung mit Bremen und Verden wieder gelöst und als unabhängiger bischöflicher Sprengel Ansgar übergeben (831). Der Papst gab zu diesen Beschlüssen seine Zustimmung; er bekleidete Ansgar mit dem Pallium und übertrug ihm als apostolischem Legaten die Mission im Norden. Längere Zeit, von 831—845, wurde Ansgar durch die noch nicht genügend geordneten kirchlichen Verhältnisse in Nordalbingien selbst in Anspruch genommen. Da erschien im Jahre 845 plötzlich eine große Normannenflotte von 600 Schiffen in der Elbe; mit solcher Schnelligkeit überfielen die furchtbaren Feinde Hamburg, daß jeder Widerstand vergeblich war. Die meisten Gebäude, darunter die schöne unter Ansgars Leitung erbaute Kirche, sowie das dazu gehörige Kloster, wurden zerstört und viele Einwohner getötet; Ansgar selbst entkam mit genauer Not. Um dieselbe Zeit war durch einen Volksaufstand der Mission in Schweden ein plötzliches Ende bereitet worden: die christlichen Priester mußten das Land verlassen, und die kirchlichen Einrichtungen gingen zu Grunde. Der Zustand des Hamburger Erzbistums war um so trostloser, als infolge der Teilung von Verdun (843) verschiedene Kirchengüter an den westfränkischen König Karl den Kahlen gekommen waren, der, gleichgültig gegen die Aufgaben der Mission, damit seine Günstlinge beschenkte.
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