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1. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 79

1916 - Hamburg : Herold
— 79 — Hamburg erklärt sich Bereit, mit feinem ganzen Gebiete, jedoch mit Ausschluß eines Bezirkes, welcher der Stadt als Freihafen dauernd verbleibt, dem Reichszollgebiet beizutreten. Der Freihafenbezirk umfaßt die Norder-Elbe bei Hamburg mit den dortigen Hafen- und Kaianlagen, die der Stadt gegenüberliegenden Elbinfeln einschließlich Steinmarder und die Halbinsel, die durch den vom Binnenhafen nach dem Oberhafen führenden Fleetzug von der Stadt geschieden ist (die Kehrrvieder-Wandrahm-Jnsel). Die gesamte Zoll- und Steuerverwaltung im Hamburgischen Staatsgebiete wird von Hamburgischen Behörden und Beamten ausgeübt; außerdem wird der Stadt Erleichterung und Vereinfachung bei der Zollabfertigung zugesichert, wodurch den Erfordernissen des Handels Rechnung getragen werden soll. Zu den Kosten der Bauten und Anlagen, die durch den Zollanschluß veranlaßt werden, leistet das Deutsche Reich einen Beitrag bis zu 40 Millionen Mark. Nachdem am 21. Januar 1882 auch der Reichstag diese Vereinbarung angenommen hatte, ließ der Senat einen Generalplan feststellen, nach welchem die für den Zollanschluß erforderlichen Arbeiten ausgeführt wurden. Dadurch hat sowohl der Hafen als auch ein bedeutender Teil der Stadt eine gänzliche Umgestaltung erfahren. Auf der im Freihafengebiet verbleibenden Kehrwieder-Wandrahm-Jnfel wurden sämtliche Gebäude niedergelegt, damit dort die für den Handel erforderlichen Anlagen (Kais, Lagerhäuser) geschaffen werden konnten. Im Zollgebiet wurde eine Wasserstraße hergestellt, durch welche die Oberelbe mit der Unterelbe und beide mit der eigentlichen Stadt verbunden sind. Dieser Zollkanal erstreckt sich von Entenwärder bis zur Zollgrenze bei St. Pauli; er verfolgt an der Nordseite der Kehrwieder-Wandrahm-Jnsel den früheren Fleetzug, der zu diesem Zwecke bedeutend vertieft werden mußte. Von der Kehrwiederbrücke bis zu den Landungsbrücken in St. Pauli ist für den Zollkanal ein etwa 60 Meter breiter Teil des Niederhafens durch Gitterwerk abgetrennt. Da infolge der neuen Einrichtungen viele der bisherigen Lösch- und Ladeplätze verloren gingen, so mußten ganz neue Hafenanlagen geschaffen werden. Der Baakenhafen wurde zur Aufnahme großer Dampfschiffe bestimmt und demgemäß ausgebaut und am südlichen Elbuser auf der Veddel entstanden zwei neue Häfen für Segelschiffe und oberelbische Fahrzeuge. Dabei wurde zugleich vorgesehen, daß bei wachsendem Bedürfnis noch große Häfen anf derveddel und aufkehrwieder angelegt werden könnten. Endlich wurde oberhalb der Eisenbahnbrücke noch eine feste Brücke gebaut, durch welche die neuen Hafenanlagen am jenseitigen Elbufer mit der Stadt in Verbindung gebracht sind.
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