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1. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 42

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
bankbar sein. Nun wir aber der Heerfahrt ledig sind, wollen wir morgen mit unsern Gästen über den Rhein fahren und im Odenwald jagen." Siegfried war gern zur Jagd bereit. Diese Jagd aber hatte Hagen dem König geraten und ihm auch gesagt, auf welche Art er dabei Siegfried verderben wollte. /i2. Are Jagd im Hdenwakd — Siegfrieds god. Alles war zur Jagd gerüstet. Da ging Siegfried am frühen Morgen zu Kriemhild. um ihr Lebewohl zu sagen. „Auf fröhliches Wiedersehen!" sagte er freundlich und küßte sie. Da fiel sie ihm weinend um den Hals und bat: „Ach, laß heute das Jagen sein! Mir träumte Unglück. Zwei wilde Eber verfolgten dich über die Heide. Da wurden die Blumen von deinem Blut rot. Ich fürchte Haß und Verrat böser Menschen." Siegfried tröstete die Weinende: „Liebe Frau, ich kehre ja bald zurück. Wer sollte mir hier etwas zuleide thun? Ich bin ja unter Verwandten und Freunden, die mir alle hold lind, und ich habe es auch nicht anders um sie verdient." Doch Kriemhild sprach: „Nein, nein; ich fürchte für dein Leben. Mir träumte noch, wie zwei Berge auf dich niederstürzten, daß ich dich nimmermehr sah. Willst du nun doch von mir schaden, das thut mir inniglich weh." Aber Siegfried ließ sich nicht halten. Er umarmte Kriemhild, küßte ihr den Mund und ging- Die Jäger zogen aus der Stadt und setzten über den Rhein. Ihnen folgten viele Saumrosse, schwer beladen mit Speise und Stranf und allerlei Jagdgerät. Bald hielten die Jäger ans einer weiten Wiese vor dem grünen Wald. Da rief Hagen: „Wir wollen eine Birschjagd halten. Wir verteilen unter uns Leute und Hunde, jeder birscht dann, wo es ihm gefällt. Dann wollen wir sehen, wer das beste jagen wird." So geschah es auch.
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