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1. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 8

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Eifer. I Was ehrbar oder unehrbar ist, wissen sie so wenig wie die Tiere des Waldes. Voller Lüge und Tücke sind sie und ohne J alle Religion, f An einen Vertrag fühlen sie sich nicht gebunden; unersättliche Goldgier beherrscht sie allein. Das ist das Wesen dieses behenden, wilden Menschenschlages. 4. Vulfila. Die Westgoten waren der erste germanische Stamm, der dem Christentum zugeführt wurde. Schon zur Zeit Konstantins des Großen waren sie in die Länder an der untern Donau eingedrungen und hatten sich dort unter vielfachen Kämpfen mit ihren christlichen Nachbarn behauptet. Bei den Kriegsgefangenen, die sie machten, befanden sich auch Geistliche, die durch ihren reinen Sinn und Wandel einen so tiefen Eindruck auf die rohen, aber empfänglichen Goten machten, daß sich viele von ihnen das Evangelium verkünden und taufen ließen. Der Sprößling einer in gotische Gefangenschaft geratenen christlichen Familie war Vulsila. Er wuchs unter den Goten auf und nahm Sitten und Sprache dieses Volkes an, wie schon sein Name Vulfila, d. H. Wölflein, bezeugt; vou seinen Eltern aber erhielt er eine feine Bildung. In seinem dreißigsten Lebensjahre empfing er die Bischossweihe und wirkte seitdem als Bischof der Westgoten mit solcher Treue und in solchem Segen, daß die Zahl der gotischen Christen mit jedem Jahr zunahm. In allen Dingen sorgte er für seine Goten; vor allem aber ersann er besondere Buchstaben für sie und übersetzte in ihre Sprache die ganze heilige Schrift. Doch nahm er die Bücher der Könige aus, weil sie von kriegerischen Thaten berichten, das Volk der Goten aber schon genug Freude am Wasfeuhandwerk empfand und in seiner Kriegslust eher des Zügels bedurfte als des Sporns. Vulsila wurde der Moses seiner Zeit genannt.
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