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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 19

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 19 — neben seinen Vorfahren begraben lassen. So starb Kaiser Heinrich im Jahre 1106 in einem Alter von 56 Jahren. Jubel erhob sich im Lager des Sohnes, als die Trauerbotschaft eintraf; aber gar viele im deutschen Land weinten und klagten, besonders die Bürger, die Armen und Hilflosen. 11. Die Bestattung Heinrichs Der Bischof von Lüttich ließ die Leiche des Kaisers einstweilen im Dome feierlich beisetzen. Als dies aber unter den Bischöfen bekannt wurde, die bei dem jungen König versammelt waren, erhob sich unter ihnen ein gewaltiger Zorn. Ein Erzbischof sprach im Namen des Papstes über den entweihten Dom das Interdikt aus und that den Lütticher Bischof in den Bann, bis die Leiche wieder ausgegraben sei. Der König hätte gern den Wunsch des Toten erfüllt. Aber die Bischöfe warnten ihn und rieten ihm, Boten nach Rom zu senden und um die Lösung vom Banne zu bitten, sonst lade er den Bann auf sein eigenes Haupt. Und der König wagte nicht, ihnen offen zu widerstehen. Indessen fügte sich der Bischof von Lüttich, ließ die Leiche ausgraben und sie in der uugeweihteu kleinen Kapelle auf einer Maasinfel einscharren. Kein Seelenamt wurde über dem Kaisergrabe gehalten, kein Geistlicher ließ einen Totengesang ertönen. Doch ein fremder Mönch, der eben von seiner Pilgerfahrt nach Jerusalem zurückgekehrt war, sang Tag und Nacht in der einsamen Kapelle Trauerpsalmen. Nur neun Tage blieb die Leiche hier. Denn der König Heinrich hatte Boten geschickt, um die Leiche nach Speier zu holen. Der Sarg wurde ausgegraben und unter gewaltigem Zulauf in die Stadt zurückgebracht. Das Volk zog trotz des Verbots der Domherren mit dem Sarg in den Dom und ließ dort um reichen Lohn von niederen Geistlichen Gebete 2*
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