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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 64

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 64 — Herrschaft gewannen, wurden die frommen Pilger stets ärger be- -drückt. Es ward ihnen schwerer Zins abgefordert, die Heiligtümer wurden entweiht, die Andächtigen verhöhnt, der Bischof selbst wurde :: an den Haaren vom Altar hinweggeschleift. Als mm das christ- * liche Volk unter solcher Schmach seufzte, da erbarmte sich Gott des Elends und erweckte die Christen des Abendlandes, daß sie heranzogen, um Erlösung von dem Joche der Ungläubigen zu bringen. Nämlich im November des Jahres 1095 hielt der Papst Urban eine Kirchenversammlung in Clermont, zu der 14 Erzbischöfe, 225 Bischöfe, 400 Äbte und unzählige niedere Geistliche und Laien herbeigekommen waren. Der Papst kannte das Elend der Christen im h. Lande und er hatte auch Botschaft von dem griechischen Kaiser Alexius erhalten, der schon ganz Kleinasien an die Türken verloren hatte und nun von ihnen in Constantinopel bedroht wurde. Unter freiem Himmel sprach der Papst zu den versammelten Scharen folgendermaßen: „Ihr wisset, geliebte Brüder, wie das Land der Verheißung in die Hände der Ungläubigen gefallen ist. Der Weg unseres Heiles wird von den Heiden in arger Knechtschaft gehalten. Das Volk Gottes ist erniedrigt und mißhandelt, die Stadt Gottes zahlet Zins. Der Tempel, aus welchem der Herr die Käufer und Verkäufer austrieb, ist eine Wohnung des Teufels geworden. Die Kirche der Auferstehung, die Ruhestatt des Heilandes, muß den Frevel derer dulden, die tonen Teil haben an dem ewigen Leben, sondern bestimmt sind dem höllischen Feuer. Die geweihten Stätten sind Kuhställe geworden ; Christenkinder werden ihren Eltern entrissen und müssen Gott lästern, Priester werden in dem Heiligtum ermordet. — Wehe uns, daß wir stille sitzen und ruhig zuschauen diesen Missethaten und der Schmach der heiligen Stadt. Darum auf, meine Geliebtesten, waffnet euch! Ein jeglicher umgürte seine Lenden mit dem Schwerte, zu helfen unseren Brüdern! Denn besser ist sterben im Kampf für unsern Heiland, als länger den Greuel dulden
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