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1. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 2

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 2 — 2, Tetzels Predigt. „Es geschah im Jahre, da man 1517 schrieb, daß ein Predigermönch mit Namen Johannes Tetzel, ein großer Schreier, den Ablaß umherführte und verkaufte die Gnade ums Geld, so teuer er vermochte. Indes kommt vor mich, wie der Tetzel gepredigt hätte greuliche schreckliche Artikel, derer ich etliche will nennen, namentlich: Er hätte solche Gnade und Gewalt vom Papst, wenn einer gleich das größte Verbrechen begangen hatte, so könnte er's vergeben, wo derselbe in den Kasten legt, was sich gebührt. Item, das rote Ablaßkreuz mit des Papstes Wappen in den Kirchen aufgerichtet, wäre eben so kräftig als das Kreuz Christi. Item, wenn S. Peter jetzt hier wäre, hätte er nicht größere Gnade und Gewalt als er, der Tetzel. Item er hätte mit seinem Ablaß mehr Seelen erlöst, als S. Peter mit seinem Predigen. Item, wenn einer Geld in den Kasten legte für eine Seele im Fegefeuer, sobald der Pfennig auf den Boden fiele und klänge, so führe die Seele heraus gen Himmel. Item, die Ablaßgnade wäre eben die Gnade, dadurch der Mensch mit Gott versöhnt wird. Item, es wäre nicht not, Reue oder Leid oder Buße für die Sunde zu haben, wenn einer die Ablaßbriefe kaufte, und er verkaufte auch künftige Sünde. Und des Dinges trieb er greulich viel, und war ihm alles ums Geld zu thun." (Aus einer Schrift Luthers vom Jahre 1541.) „Der Tetzel machte es zu grob mit dem Ablaß; denn er war so unverschämt zu predigen: Sieh deine Mutter an, wie sie von den Flammen des Fegefeuers gequält wird! Und das leidet sie von deinetwegen, der du mit einem Groschen ihr zu Hilfe kommen
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